Zehn Mittelklassehelme in der Preiskategorie zwischen 280 und 480 Euro wurden jetzt vom ADAC geprüft. Bei Noten zwischen 1,8 und 2,8 gab es kein „sehr gut“, aber neun Mal die Bewertung „gut“ und einmal „befriedigend“. Gesamtsieger wurde der Helm R1 von Schuberth.
Er besitzt eine hochwertige Ausstattung und ist mit großem Abstand der leiseste Helm im Test. Der Uvex Helix RS 750 Carbon als Zweiter ist der leichteste Kandidat. Er liegt mit Note 2,1 ein Zehntel vor dem X-Lite X-602. Der Shoei XR 1000 rangiert auf Platz 4. Der Shark RSR2 am Ende des Feldes verspielte einen besseren Notenschnitt durch sein Abschneiden beim Testkriterium Sicht.
Besten Unfallschutz bieten der UVEX (Note 1,5) und der X-LITE (Note 1,9). Den Abstreiftest haben – anders als bei früheren Tests – alle Helme bestanden. Große Unterschiede ergaben sich auf der Waage: Die Helme wiegen zwischen 1 000 und 1 700 Gramm. Der Einsatz von Kohlefaser ermöglicht den Bau von leichten Helmen. Herausragend: Der Uvex zeigte als leichtester Helm die besten Ergebnisse in den Stoßdämpfungsprüfungen. Ein niedriges Helmgewicht bringt nicht nur hohen Tragekomfort, auch bei einem Unfall bietet es Vorteile: Ein schwerer Helm belastet zusätzlich die Halswirbelsäule.
Weit auseinander liegen die Ergebnisse beim Thema Sicht. Erfreulich: Immer mehr Helme haben Doppelscheiben-Visiere, den im Prinzip besten Schutz gegen gefährliches Beschlagen. Weniger schön: Einzelne Visiere besitzen nur unzureichende Kratzfestigkeit. Hier gab es sogar zweimal „mangelhaft“. Kratzer führen zu Streulicht und beeinträchtigen so Sicht und Sicherheit erheblich.
Dringenden Nachholbedarf sieht der ADAC beim Geräuschverhalten: Die Helme müssen leiser werden. Die gemessenen Schallpegel lagen zwischen 84 und nahezu 95 dB(A) (Modelle von Shoei, HJC und Nolan) Das kann über längere Zeit das Gehör schädigen. Dabei gibt es bereits Lösungen: Beim Shoei kann der als Zubehör erhältliche Zusatzkragen „Whisper Strip“ (ca. 40 Euro) die Lautstärke mehr als halbieren.
Der ausführliche Test ist in der April-Ausgabe der ADACmotorwelt oder im Internet unter www.adac.de/tests nachzulesen.
Bild: ADAC