Ursache: Privatisierung des Schienennetzes
Hamburg – Berlin. Der Orkan „Kyrill“ hat nach Beobachtung des Fahrgastverbandes PRO BAHN das größte Informationschaos seit Bestehen der Eisenbahn in Deutschland verursacht. Der Verbraucherverband sieht als wichtigste Ursache für das Informationschaos die Privatisierung des Schienennetzes und fordert,
Schienennetz und Fahrgastinformation in öffentlicher Verantwortung zu führen.
Der Orkan hat am Schienennetz Schäden in vielstelliger
Millionenhöhe angerichtet.
„Während Schäden an Straßen selbstverständlich aus Steuermitteln bezahlt werden, wird die DB die Sturmfolgen selbst verkraften und auf die Fahrpreise aufschlagen müssen,“ erklärt der rechtspolitische Sprecher des Verbraucherverbandes Rainer Engel. „Es ist immer weniger
nachvollziehbar, dass Bundesverkehrsminister Tiefensee und einflußreiche Kreise der SPD meinen, dass das Schienennetz eine renditeträchtige Geldanlage für Investoren sei und diese am Schienennetz verdienen sollen.“
Das Informationschaos: Am Sonntagmorgen werden noch Strecken als gesperrt gemeldet, die seit über 12 Stunden wieder in Betrieb sind, während andere Züge als pünktlich gemeldet werden, die wegen Sturmschäden nicht verkehren können. Am Freitag war das automatische Informationssystem über Abfahrtszeiten der Züge bis Mittag völlig ausgefallen. „Informationen im Internet sind oft über 12 Stunden alt, und wer Hotlines anruft, landet in Warteschleifen oder erhält unzutreffende Auskünfte,“ erklärt Engel. „Aktuelle Informationen über die Züge anderer Bahnen gibt es bei der DB überhaupt nicht, obwohl die DB das Streckennetz betreibt und weiß, was fährt und was nicht. Doch DB-Netz verkauft ihr Wissen nur gegen teures Geld an die
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D(["mb","Verkehrsunternehmen, statt die Fahrgäste direkt zu informieren."
Bereits am Donnerstag zeichnete sich ab, das die DB der Situation
nicht gewachsen ist. Während viele städtische Verkehrsunternehmen
eine drohende Betriebseinstellung frühzeitig ankündigten, wurden
zahllose Fahrgäste von der Einstellung des Bahnverkehrs unvorbereitet
überrascht.
Aus Sicht des Fahrgastverbandes haben auch die Rundfunkanstalten
völlig versagt. "Während Sperrungen von Bundes- und Landesstraßen
genauestens bekannt gegeben und selbst gestrichene Flüge im Radio
durchgesagt wurden, waren Informationen über den Bahnverkehr pauschal
und inhaltslos und verwiesen auf total überlastete Service-Rufnummern
der Bahn. Offenbar gilt der Bahnverkehr als private Veranstaltung,
für die ein öffentliches Informationsnetz überflüssig ist," so Engel.
"Das ist angesichts Milliarden von Steuergeldern für Schienennetz und
Regionalverkehr unverständlich."
Originaltext: PRO BAHN e.V. Bundesverband
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Hartmut Buyken, Pressesprecher, 0170-9154784
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