Zweite Eisenbahnfährverbindung über die Ostsee Richtung Russland
Das Eisenbahnfährschiff „Vilnius“ hat den Betrieb zwischen Sassnitz-Mukran auf Rügen und dem russischen Hafen Baltijsk bei Kaliningrad aufgenommen. Damit existiert die erste Nonstop-Verbindung von Deutschland nach Russland. Die Eisenbahnfährverbindung nach Baltijsk ist eine Kooperation zwischen der Railion Deutschland AG, der russischen Bahn RZD und der dänischen Reederei DFDS A/S. Die „Vilnius“ fährt bereits seit Juli vergangenen Jahres zwischen Hafen Sassnitz-Mukran und dem litauischen Hafen Klaipeda.
Mit Aufnahme der neuen Fährlinie verfügt die Güterbahn Railion über eine weitere zuverlässige und leistungsfähige Verbindung nach Osteuropa. Eckart Fricke, Vorstand Produktion der Railion Deutschland AG: „Damit wird Railion in die Lage versetzt, an dem erwarteten Wachstum für Warentransporte von und nach Russland teilzuhaben.“ Dem Hafen Baltijsk kommt dabei als Umschlagplatz und Verteiler für das russische Hinterland eine besondere Rolle zu. Der Fährbetrieb über Baltijsk ist eine sinnvolle Ergänzung zu dem leistungsfähigen Landweg des so genannten Korridor II über Polen nach Weißrussland.
In einem besonderen Abkommen zwischen RZD und Railion wurde festgelegt, dass der CIM-Frachtbrief bis nach Baltijsk gilt – und damit erstmals bis zu einem russischen Bahnhof. Die Abfertigung der Wagen von Deutschland nach Russland wird dadurch wesentlich beschleunigt und vereinfacht.
Sassnitz-Mukran ist der größte Eisenbahnfährhafen Deutschlands und der einzige Hafenstandort Mitteleuropas für Verkehre mit russischen Breitspurwaggons. Auf den Routen nach Klaipeda und Baltijsk wird die Fähre „Vilnius“ eingesetzt, die eine Kapazität von 85 (nach Klaipeda) bzw. 49 (nach Baltijsk) russischen Eisenbahnwaggons hat. Baltijsk wird einmal pro Woche von Sassnitz-Mukran bedient, Klaipeda zweimal. Insgesamt benötigt die Fähre nach Baltijsk rund 16 Stunden.