Mit einem ersten Spatenstich feierte die Deutsche Bahn AG im Beisein von Bürgermeister Hermann Jäger und Bauamtsleiter Karl-Emil Riemensperger den offiziellen Auftakt der Bauarbeiten für den Schallschutz in Teningen-Köndringen.
Im Rahmen des Programms „Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen des Bundes“ entstehen in Köndringen zwei Schallschutzwände mit einer Gesamtlänge von rund 1.140 Metern.
„Mit dem Bau der Wände werden die Bewohner von über 100 direkt betroffenen Gebäuden künftig erheblich vom Lärm der vorbeifahrenden Züge entlastet“, so Sabine Weiler, Projektleiterin Lärmsanierung bei der zuständigen DB Projektbau GmbH. „Auch die Anwohner in weiter hinten liegenden Wohnbereichen profitieren von der Wirkung der Schallschutzwände.“ Diese weisen eine Höhe von zwei Meter über Schienenoberkante auf und bestehen aus hoch Schall absorbierenden Leichtmetallelementen.
Nördlich der Gleise wird eine 600 Meter lange Schallschutzwand errichtet. Sie beginnt am Bahnsteig, führt entlang der „Hebelstraße“ und endet 50 Meter nach deren Abzweigung. Eine zweite Wand ist südlich der Bahnstrecke vorgesehen: Sie beginnt rund 60 Meter vor dem Bahnsteig, verläuft auf 540 Meter parallel zum Wohngebiet „Spitzmatten“ und endet hinter der Straßenüberführung „Tscheulinstraße“. Bereits im Herbst 2007 sollen die Arbeiten in Köndringen abgeschlossen sein.
Ein weiterer Schutz wird durch den Einbau von Schallschutzfenstern in Kombination mit schalldämmenden Lüftern erzielt. Diese so genannten passiven Maßnahmen tragen ebenfalls zu einer wesentlichen Lärmreduzierung in den Wohn- und Schlafräumen bei. Sie werden immer dann eingesetzt, wenn Schallpegel trotz der geplanten Schallschutzwände die zugelassenen Grenzwerte überschreiten oder sich aus technischen Gründen keine Wände realisieren lassen. In Köndringen sind rund 25 Wohneinheiten förderfähig und können von diesen Schallschutzmaßnahmen profitieren. Die Umsetzung hat bereits begonnen und wird in Absprache mit den Wohnungs- und Hauseigentümern durchgeführt.
Die Gesamtinvestitionen für die Schallschutzwände und die passiven Lärmsanierungsmaßnahmen belaufen sich inklusive der Planungskosten auf rund 1,5 Millionen Euro.
Darüber hinaus rüstet die Bahn seit 2001 neue Güterwagen mit speziellen Bremsen – so genannten K-Sohlen – aus, die zu mehr Laufruhe führen. Durch diese Maßnahme wird beim Bremsen die Radlauffläche deutlich weniger aufgeraut als mit herkömmlichen Bremsklötzen, wodurch das Rollgeräusch um bis zu 10 dB(A) absenkt wird.
Das Programm
Seit 1999 wird die „Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen des Bundes“ von der Bundesregierung gefördert. Damit wurde erstmals die finanzielle Möglichkeit geschaffen, Schallschutzmaßnahmen auch entlang vorhandener Schienenwege umzusetzen. Aktuell stehen dem Programm jährlich Haushaltsmittel in Höhe von 100 Millionen Euro zur Verfügung. Bei der Lärmsanierung handelt es sich um eine freiwillige Leistung des Bundes, auf die kein Rechtsanspruch besteht. Bundesweit sind aktuell in 1.020 Ortslagen Lärmsanierungsmaßnahmen in Planung, Bau oder bereits abgeschlossen. Mit der Realisierung der Maßnahmen ist die DB Projektbau GmbH beauftragt.