Rekordfahrgastzahlen, Kundenzufriedenheit und Serviceverbesserungen bestätigen den positiven Trend für die Schiene in der Bundeshauptstadt
Ein Jahr nach der Inbetriebnahme der neuen Infrastruktur in Berlin zieht die S-Bahn Berlin GmbH eine erfolgreiche Bilanz. Mit einem neuen Fahrplan- und Angebotskonzept stellte sie sich auf die veränderte Bahnwelt ein. So wurde nicht nur die Fußballweltmeisterschaft eine Erfolgsgeschichte – auch danach konnten die Fahrgastzahlen nachhaltig gesteigert werden.
Auf dem S-Bahn-Ring sind seit dem 26. Mai 2006 die neuen Fern- und Regionalbahnhöfe Gesundbrunnen und Südkreuz mit den Ringlinien S 41 und S 42 im Fünf-Minuten-Takt und mit kürzeren Fahrzeiten bequem zu erreichen. Die Bahnhöfe selbst zeichnen sich durch kurze Umsteigewege und -zeiten zum Nah- und Fernverkehr aus. Das neu eingeführte Ring-Konzept verbesserte auch die Pünktlichkeit im Zugbetrieb. Mit Verlängerungen einzelner Linien und Verstärkung von Zügen optimierte die S-Bahn Berlin GmbH im Herbst 2006 ihr Platzangebot, ging so auf die Wünsche ihrer Kunden ein. So sind heute mehr als 400.000 Reisende werktäglich auf der 37 Kilometer langen Strecke des S-Bahnrings unterwegs – ein Plus von 25 Prozent zum Jahr 2002, dem Jahr des Ringschlusses.
Auch auf der Berliner Stadtbahn stieg die Zahl der S-Bahn-Nutzer kräftig und wächst auch 2007 weiter. Zentrales Element wurde der neue Hauptbahnhof. Mit täglich rund 600.000 Fahrgästen in den S-Bahnen zwischen Ostbahnhof und Charlottenburg, das sind 20 Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahr, ist die Stadtbahn die am stärksten genutzte Stadtverkehrsachse Berlins.
Fahrplan- und Zugkonzepte begleitete die S-Bahn Berlin mit vielfältigen Marketingaktionen. So gelang es, mehr als 8.000 neue Abo-Kunden zu gewinnen. Ebenso stieg die Nachfrage nach Tageskarten um 25 Prozent. Von den insbesondere bei Touristen beliebten WelcomeCards und CityTourCards wurden 50 Prozent mehr verkauft.
86 Prozent der Fahrgäste der S-Bahn Berlin GmbH sind mit der Gesamtleistung des Unternehmens entweder zufrieden oder sogar sehr zufrieden, so die Erhebung eines unabhängigen Unternehmens, das über 1.300 Berliner Bürger befragte. Seit der letzten Befragung im Mai 2006 konnte der Kundenzufriedenheitsindex um fast vier Prozent deutlich verbessert werden.
Die S-Bahn Berlin befördert werktäglich 1,4 Millionen Fahrgäste. Das waren im Jahr 2006 insgesamt 375,8 Millionen Kunden und bedeutet eine Steigerung von 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Unternehmen hat rund 3.400 Mitarbeiter.
Seit ihrer Gründung im Jahr 1995 konnte die S-Bahn Berlin GmbH die Fahrgastzahlen um 53 Prozent steigern. Stiegen anfangs knapp 245 Millionen Passagiere in die rot-gelben Züge, waren es im Jahr 2006 bereits 376 Millionen. Damit ist das hundertprozentige Tochterunternehmen der Deutschen Bahn AG bundesweiter Spitzenreiter im Öffentlichen Personennahverkehr. Gleichzeitig konnte der Anteil von Abonnementkunden von 41.000 im Jahr 1995 auf 116.000 im Jahr 2006 erhöht werden.
Wichtige politische und unternehmerische Weichenstellungen aus den neunziger Jahren zeigen Wirkung. Der Ausbau des S-Bahn-Netzes von 245 Kilometer Streckenlänge im Jahr 1990 auf 293 Kilometer im Jahr 1995, wurde bis zum vorläufigen Endausbau auf 331 Kilometer im Jahr 2005 vorangetrieben. S-Bahn Berlin und die DB AG investierten 1,2 Milliarden Euro in tausend neue S-Bahn-Wagen. Mit über 80 Prozent barrierefrei zugänglichen Bahnhöfen belegt das Berliner S-Bahn-Netz bundesweit einen Spitzenplatz.
Jüngste Angaben des Statistischen Bundesamtes bestätigen den positiven Trend für die Schiene in der Bundeshauptstadt. Danach werden in Berlin jährlich 407,7 Millionen Eisenbahnfahrten durchgeführt – so viele wie in keinem anderen Bundesland. Die Allianz pro Schiene berechnete, dass jeder Einwohner durchschnittlich 120 Bahnfahrten im Jahr durchführt. Hamburg folgt auf Platz 2 mit 116 Fahrten. Auf Platz 3 kommt Hessen mit 32 Fahrten. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 26 Fahrten.