Mit einer Gesamtinvestition von über 300 Millionen Euro will die Deutsche Bahn die wichtigsten Bahnhöfe in Bayern in den kommenden Jahren modernisieren. Ganz oben auf der Liste stehen Bahnsteige, Unterführungen oder barrierefreie Zugänge in Aschaffenburg, Würzburg, Ingolstadt, Augsburg, Rosenheim, München-Pasing, Passau und Traunstein.
Bereits in diesem Jahr wird in Neu-Ulm ein vollständig neu errichteter Bahnhof ans Netz gehen. Darüber hinaus haben S-Bahnhöfe in München und Nürnberg sowie Stationen entlang von Streckenausbauten Priorität.
Günther Pichler, Regionalbereichsleiter DB Station und Service Bayern stellte das Investitionspläne der Presse vor: „Wir gehen künftig strikt nach dem Reisendenaufkommen vor. Wir investieren dort, wo die meisten Fahrgäste einen Nutzen davon haben.“ Nach den aktuellen Analysen steuern rund 28 Prozent der Reisenden nur ein Prozent der Bahnhöfe an, nämlich die großen Fernverkehrsknoten wie beispielsweise München, Nürnberg. Augsburg oder Würzburg. Auf die 750 kleineren Stationen entfallen dagegen nur 20 Prozent der Fahrgäste.
Bei der Modernisierung der Bahnhöfe geht die DB in enger Abstimmung mit dem Freistaat voran. Dies betrifft auch die Identifizierung gemeinwirtschaftlicher Aufgaben, also der Bereich Verkehrsstation und Infrastruktur, auf der einen und eigenwirtschaftlicher Nutzung, die Empfangsgebäude, auf der anderen Seite.
„Für entbehrliche Empfangsgebäude, die nicht mehr für den Bahnbetrieb benötigt werden, gibt es drei grundsätzliche Modelle: von der wirtschaftlich zu betreiben sind, Den Bürgerbahnhof wie in Landsberg, den Kommunalbahnhof, der in Kochel am See entstehen soll oder den Erlebnisbahnhof, wie er in Baunach realisiert ist. Wenn die DB sich zurückzieht, heißt das nur, dass das Eigentum am Gebäude sich verändert. Die Nutzung für den Reisenden bleibt gleich oder sie verbessert sich sogar noch,“ so Günther Pichler.