Im Jahr 2020 kann die Innenausstattung von Regionalzügen ganz flexibel ausgetauscht werden: Die Variante für Senioren zeichnet sich durch besonders viel Beinfreiheit und große Toilettenräume aus, die Familienausstattung bietet Kindern Spielecken und viel Platz zum Toben und auf der Sonderfahrt zur Kinopremiere freuen sich die Gäste bereits auf der Fahrt dorthin über Filmplakate, Popcorn und die passende Filmmusik im Zug.
So zumindest die Vision der Schülerinnen und Schüler des Ratsgymnasiums Rotenburg: Eine Woche lang waren sie bei der DB Regio AG in Bremen zu Gast und haben sich mit Zukunftstrends der Verkehrsbranche beschäftigt. In einem Innovationsspiel der Wirtschaftsinitiative Jugend denkt Zukunft haben sie innovative Ideen für Produkte und Dienstleistungen im Nahverkehr von morgen entwickelt und ihre Ergebnisse heute vor Eltern, Unternehmensmitarbeitern und Lehrern präsentiert.
„Mit unserer Idee eines modularen Waggons reagieren wir auf den demografischen Wandel“, erklärt ein Schüler das Konzept. „Die Zielgruppen werden im Jahr 2020 sehr viel heterogener sein als heute, die Ansprüche an den Komfort werden steigen. Wechselnde Innenausstattungen im Nahverkehr entsprechen diesem Bedarf.“
Jugend denkt Zukunft ist eine Initiative der Wirtschaft und richtet sich an Schülerinnen und Schüler aller Schultypen der Jahrgangsstufen neun bis zwölf. Bei dem Projekt engagieren sich Unternehmen als Paten für Schulen und begleiten das jeweilige Innovationsspiel. In nur fünf Tagen entwickeln Jugendliche mit und in Unternehmen Produkte und Dienstleistungen für die Welt von morgen und erleben Innovationsprozesse hautnah. Die UNESCO hat Jugend denkt Zukunft zum offiziellen Projekt der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ernannt.
Jugend denkt Zukunft – das Innovationsspiel
Während der fünf Tage durchlaufen die Jugendlichen einen exemplarischen Innovationsprozess. Der Moderator, der das Spiel methodisch und inhaltlich begleitet, macht die Jugendlichen mit gesellschaftlichen Megatrends und Trends der Verkehrsbranche bekannt. Mit diesem Wissen entwickeln die Schülerinnen und Schüler in Zukunftswerkstätten kreative Ideen für den öffentlichen Nahverkehr von morgen. Im Praxis-Check werden die Ergebnisse gemessen, inwieweit sie den realistischen Marktbedingungen standhalten: Kann das Projekt technisch umgesetzt und finanziert werden, wie lassen sich die Produkte oder Dienstleistungen vermarkten? Diese Fragen diskutieren die Jugendlichen untereinander und mit den Experten des Unternehmens. In einem Rollenspiel simulieren sie die Realität: Als Unternehmer stellen sie ihr Produkt oder ihre Dienstleistung vor, als Pressevertreter, Forschungsinstitut und Öffentlichkeit hinterfragen sie diese Innovationen kritisch.
Die Ideen der teilnehmenden Klassen werden von einer Jury, die sich aus Wirtschaftsvertretern und Zukunftsforschern zusammensetzt, ausgewertet und gehen in einen regionalen und bundesweiten Ergebniswettbewerb ein. Die erste bundesweite Prämierung fand im Oktober 2006 in Berlin statt. Im Rahmen der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ hat die Veranstaltung die Auszeichnung „Ausgewählter Ort 2006“ erhalten.
Jugend denkt Zukunft ist ein innovatives Produkt des Beratungsunternehmens IFOK GmbH. Im September 2004 fiel der Startschuss für das Innovationsspiel im Rhein-Neckar-Dreieck. Seitdem haben Unternehmen bundesweit mehr als 350 Patenschaften für Schulen übernommen.
Bundesweite Partner des Projekts sind Wrigley GmbH, BASF Aktiengesellschaft und Vodafone Deutschland. Projektpaten sind u.a. der Ministerpräsident von Niedersachsen, Christian Wulff, und der Wirtschaftssenator in Hannover, Gunnar Uldall.
Nähere Informationen zu dem Projekt erhalten Sie in der Geschäftsstelle Jugend denkt Zukunft, Berliner Ring 89, 64625 Bensheim, Tel: 0 62 51/84 16-900, E-Mail: info@jugend-denkt-zukunft.de oder unter www.jugend-denkt-zukunft.de.