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Gute Traditionen und Innovationsfähigkeit

12 Jul 2007 [10:05h]    

Gute Traditionen und Innovationsfähigkeit

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In einer „Stunde der offenen Tür“ wurde eine Erinnerungstafel zu den Hallen 1 und 2 in der Volkswagen Business Unit Braunschweig eingeweiht. In diesen beiden ältesten Werkshallen befindet sich heute die hochmoderne Lenkungsfertigung. Grund genug für die Geschichtswerkstatt am Standort, sich mit der Geschichte der Hallen auseinanderzusetzen.

„Wer die hellen und geschäftigen Werkshallen 1 und 2 betritt, glaubt kaum, dass sich hier die Keimzelle der Produktion am Volkswagen Standort Braunschweig befindet“, sagt Dirk Nieschulze, Leiter der Product Unit Lenkung-Dämpfer, anlässlich der Einweihung einer Erinnerungstafel zu den Hallen 1 und 2. „Wo heute eine hochmoderne und leistungsfähige Lenkung mit achsparallelem Antrieb, die APA- Lenkung, gefertigt wird, begann1938 für die ersten 250 Volkswagen Lehrlinge der Alltag in der Lehrwerkstatt in Halle 1.“

Das damalige Braunschweiger „Vorwerk“ sollte für die Fertigung des von Ferdinand Porsche konstruierten Volkswagens im so genannten Hauptwerk bei Fallersleben die Ausbildung von Facharbeitern übernehmen. Außerdem entstanden hier Vorrichtungen, Werkzeuge und Lehren, also Messinstrumente, für das „Hauptwerk“.

„Mit der Einbindung des damaligen Vorwerks in die deutsche Rüstungswirtschaft wurden die Lehrlinge stärker in der Produktion eingesetzt, die nun in den Hallen eingerichtet wurde,“ erinnert sich Walter Schrimpf, der dem ersten Lehrlingsjahrgang 1938 angehörte. Als 15-Jähriger kam er nach Braunschweig, um bei Volkswagen eine Ausbildung zum Dreher zu machen. Heute ist er Mitglied der Geschichtswerkstatt am Standort Braunschweig und hat dort gemeinsam mit anderen ehemaligen Werksangehörigen und mit Auszubildenden die Erinnerungstafeln zu verschiedenen Aspekten der Standortgeschichte erarbeitet.

Nach dem Ende des Krieges begann in den Hallen 1 und 2 rasch die Nachkriegsproduktion. Zunächst wurden Gegenstände des täglichen Bedarfs gefertigt, z. B. Sackkarren, bald aber wurde vor allem die ebenfalls rasch anlaufende Serienproduktion der Volkswagen Limousine in Wolfsburg unterstützt: Fahrzeugteile wie Kupplungen, Scheibenwischer, Stoßdämpfer, Kraftstoffpumpen und Thermostate, und für den ab 1950 gefertigten Transporter Vorderachsen und Hand- und Fußhebelwerke wurden zugeliefert. Daneben bildete der zunächst ebenfalls in den beiden Hallen ansässige Werkzeug- und Vorrichtungsbau einen wichtigen Geschäftszweig: Transportketten, Schneid- und Messwerkzeuge, Vorrichtungen und Schweißmaschinen, später auch Kokillen und Kunstharzpressformen ermöglichten den Aufbau der Großserienproduktion in Wolfsburg und an den seit den 1950er Jahren neu hinzu kommenden Volkswagen Standorten.

Das Fertigungsprofil konzentrierte sich im wachsenden Volkswagen Verbund auf einige Kernfertigungsbereiche – Achsen, Lenkungen und Dämpfer, Kunststoffteile sowie Maschinen und Werkzeuge. Als das Braunschweiger Werk im Sommer 1994 den Zuschlag für die Fertigung der Servolenkung für die Golf-Plattform erhielt, wurden die ältesten Fabrikhallen saniert und in die modernsten Fertigungsstätten vor Ort verwandelt. „Für mich ist dies ein Beweis für die Innovationsfähigkeit des Standorts und für die Flexibilität der hier arbeitenden Menschen“, betont Werkleiter Frank Fischer. Norbert Stoltze, Koordinator des Braunschweiger Betriebsratsbereiches Lenkung/Dämpfer/Logistik, bekräftigt: „Die Erinnerungstafel zu den Hallen 1 und 2 steht für die wechselvolle Geschichte des Werkes Braunschweig ebenso wie für dessen Zukunftsfähigkeit.“ Beide freuen sich über die „offene Stunde“, in der die in den Hallen 1 und 2 Beschäftigten ihren Arbeitsplatz vorstellen und zusammen mit dem Werksmanagement, mit Mitgliedern der Arbeitnehmervertretung und mit Gästen die Einweihung der vierten von insgesamt 10 Erinnerungstafeln feiern.






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