Seit Streikbeginn haben rund 350 Lokführer ihre Arbeit niedergelegt / Annahmestopp von Zügen von und nach Ostdeutschland verhängt (Stand 18 Uhr)
Am 10. November trat der erste von zwölf Hochgeschwindigkeitszügen für die Türkische Staatsbahn seine rund 4.000 Kilometer lange Reise von Spanien an den Bosporus an. Mit dem Projekt hat der Hersteller, das spanische Unternehmen Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles (CAF), Railog betraut. Jeder Zug besteht aus sechs Wagen. Die Dauer des Transports beträgt 20 Tage für den sicheren Weg auf der Schiene durch Frankreich, die Schweiz, Österreich, Ungarn, Serbien und Bulgarien bis Haydarpasa bei Istanbul in der Türkei.
Per Lkw gelangte die erste Zuggarnitur zunächst vom nordspanischen Beasein ins westfranzösische Hendaye. Für den weiteren Weg über die Alpen und den Balkan bis zum Bosporus wurden die einzelnen Elemente dort zusammengebaut und auf die Schienen überstellt. Aus Sicherheitsgründen reduzieren die Railog-Spezialisten die Stopps bei der Fahrt auf ein Minimum. Nur für die technische Überprüfung der einzelnen Wagen sowie den Wechsel der Lokomotive hält der Zug. Zusätzliches Personal sorgt für die notwendige Sicherheit. An der Meerenge des Bosporus wartet die letzte große Herausforderung: Nach der fast dreiwöchigen Fahrt quer durch Europa verlädt das Team von Railog gemeinsam mit den Verantwortlichen der Türkischen Staatsbahn die Züge auf die Fähre für den kurzen Seeweg von Europa nach Asien.
Manfred Bernleithner, Leiter Europäische Bahnverkehre bei Railog in Österreich, sagt: „Bei Schienentransporten dieser Art greifen wir auf unsere langjährige Markterfahrung und unser Know-how zurück. Letztlich überzeugen wir auch mit muttersprachlichen Mitarbeitern in den jeweiligen Ländern.“
Railog in Österreich koordiniert in Zusammenarbeit mit allen beteiligten Ländern den Transport der Zugelemente, überwacht die gesamte Strecke und übernimmt die Zollformalitäten an den Landesgrenzen. Ein GPS-Ortungssystem, mit dem der Zug verfolgt wird, sowie tägliche Reports über den Transport-Status ergänzen das Service-Paket.
Mit 150 Mitarbeitern an 24 Standorten in neun europäischen Ländern bewegte Railog im Jahr 2006 etwa 5,7 Millionen Tonnen Güter und disponierte europaweit mehr als 190.000 Waggons. Damit ist Railog einer der europäischen Marktführer für bahnaffine Logistik in den Bereichen Neumöbel, Stahl, Ton und Fliesen sowie Weiße Ware. Railog ist ein Unternehmen der Schenker AG.