Ab Sonntag, 9. Dezember, gilt bei der Deutschen Bahn AG der neue Jahresfahrplan 2008. Für die vier norddeutschen Bundesländer Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein ergeben sich folgende Änderungen:
Im Fernverkehr wird mit Fahrplanwechsel der ICE-Verkehr von Berlin und Hamburg nach Dänemark aufgenommen. Täglich wird es eine ICE-Verbindung von Berlin über Hamburg nach Dänemark geben. In Hamburg wird der Zug „geflügelt“: Eine Hälfte fährt weiter über Puttgarden nach Kopenhagen, der andere Teil fährt weiter nach Aarhus. Kopenhagen und Aarhus sind damit erstmals mit einem ICE-Zug erreichbar. Ab März nächsten Jahres werden dann jeweils zwei ICE-Züge auf den Relationen verkehren. Die Fahrzeit von Hamburg nach Kopenhagen beträgt etwa viereinhalb Stunden, von Berlin nach Aarhus verkürzt sich die Reisezeit um fast 45 Minuten auf rund sechs Stunden 45 Minuten. Erstmals werden auch Lübeck, Oldenburg (Holstein) und Puttgarden sowie Rendsburg, Schleswig und Flensburg mit dem ICE erreichbar sein.
Schneller und komfortabler geht es künftig zu den Nordseeinseln: In Emden Hbf werden die IC-Linien 35 (Luxemburg-Köln-Norddeich Mole) und 56 (Leipzig-Hannover-Norddeich Mole) miteinander verknüpft. Durch Anschlüsse am selben Bahnsteig besteht die Möglichkeit, mit den Intercity-Zügen aus Richtung Rhein/Ruhr und Ostdeutschland sowohl die Inseln Norderney und Juist über den Fährbahnhof Norddeich Mole als auch Borkum über den Fährbahnhof Emden Außenhafen schnell und bequem zu erreichen. Etwa jede zweite Stunde fährt ein IC-Zug von/nach Norddeich Mole. Zum Fährbahnhof Emden Außenhafen wurde die Anzahl der IC-Verbindungen an touristisch interessanten Tagen von einer auf drei erhöht.
Schnellere Verbindungen gibt es auch zu den Nordseeinseln Föhr und Amrum. In den durchgehenden und klimatisierten IC-Kurswagen aus Richtung Köln-Dortmund-Bremen und Dresden-Berlin besteht in Dagebüll Mole direkter Anschluss an die Fähre nach Föhr und Amrum. Hierdurch verkürzt sich die Reisezeit um bis zu drei Stunden. In allen IC-Kurswagenverbindungen nach/von Dagebüll Mole wird die Fahrradmitnahme mit Reservierung angeboten.
Mehr Komfort gibt es für die Berufspendler zwischen Bremen und Hamburg. Der Frühzug (7.17 Uhr ab Bremen Hbf, 8.12 Uhr an Hamburg Hbf) verkehrt neu als komfortabler ICE-Triebzug. Ebenso wird nachmittags (15.46 Uhr ab Hamburg Hbf, 16.41 Uhr an Bremen Hbf) jetzt ICE-Komfort angeboten.
Wegen der hohen Nachfrage werden künftig in den ICE-Zügen zwischen Hamburg und Berlin mehr Sitzplätze in der 1. Klasse angeboten.
Der ICE um 3:04 Uhr ab Hamburg-Altona nach Frankfurt (Ankunft um 7.44 Uhr) fährt künftig auch dienstags bis freitags.
Bremen Hbf erhält montags bis freitags (Abfahrt 9.15 Uhr) eine neue Direktverbindung nach München (an 14:43 Uhr), das bisherige Umsteigen in Hannover entfällt. Ebenfalls neu ist sonntags die Direktverbindung von Nürnberg Hbf (ab 06:31 Uhr) nach Bremen Hbf (an 10:44 Uhr).
Für Osnabrück wird neu eine schnelle ICE-Direktverbindung von/nach München über Frankfurt Flughafen und Stuttgart angeboten (ab Osnabrück Hbf 7.32 Uhr, Ankunft Osnabrück aus Richtung Süden 22.25 Uhr).
Verbesserungen im Fernfahrplan gibt es auch für Hannover/Braunschweig: Statt des bisherigen Nachtzug-Sitzwagens übernimmt neu von montags bis freitags ein komfortabler ICE die Frühverbindung von Hannover Hbf (ab 5.27 Uhr) über Braunschweig Hbf (Ankunft 5.59 Uhr) nach Berlin. Die ICE-Züge zwischen Hannover und Köln halten wieder stündlich in Düsseldorf Flughafen.
Im niedersächsischen Regionalverkehr wird die neue S-Bahn-Linie der S-Bahn Hamburg von Stade nach Hamburg-Neugraben in Betrieb genommen. Damit gibt es erstmals eine durchgehende S-Bahn-Verbindung vom niedersächsischen Stade bis in die Hamburger City. Die Regionalbahn-Linie Stade – Hamburg-Neugraben entfällt zugunsten der neuen S-Bahn.
Auch das übrige Nahverkehrsangebot in Niedersachsen/Bremen wird weiter verbessert. Dies betrifft insbesondere die Strecken Braunschweig – Seesen, wo die Regionalbahnen künftig täglich wieder im Stundentakt verkehren und die Strecken Braunschweig – Wolfsburg und Braunschweig – Helmstedt, wo der Stundentakt künftig an den Wochenenden gefahren wird. Zwischen Braunschweig und Hildesheim fahren die Regionalbahnen ab Fahrplanwechsel in der Häufigkeit annähernd wieder so wie im Jahr 2006.
Auf der Linie Bad Harzburg – Kreiensen – Holzminden verkehren die Regionalbahnen künftig im Zweistundentakt, im Schüler-und Pendlerverkehr werden zusätzliche Züge eingesetzt. In Holzminden verkürzen sich die Umsteigezeiten, in Kreiensen entfällt die lange Standzeit. Insgesamt verkürzt sich somit die Reisezeit für Fahrgäste, die aus dem Raum Höxter nach Hannover fahren, um bis zu eine Stunde.
Für die Redaktionen: Über die Änderungen im schleswig-holsteinischen und hamburgischen Nahverkehr hat die LVS bereits am 7. November informiert.
Bild: Deutsche Bahn