Der ADAC hat zwölf Reifendruckkontrollsysteme auf Funktion und Benutzerfreundlichkeit getestet. Dabei hat sich gezeigt, dass Systeme, die den Druck im Reifeninneren oder über das Ventil direkt messen, den indirekten Systemen überlegen sind. Der Reifendruckmesser des Opel Vectra und das System von Tiremoni (Checkair TM 100) konnten im Test sogar mit „sehr gut“ abschneiden.
Weitere vier Fabrikate von Renault und verschiedenen Zubehörfirmen wurden mit „gut“ bewertet. Ein Produkt (Waeco Magic Control MTPM100) bekam aufgrund der zu trägen Warnung nur die Note „befriedigend“, war aber mit unter 100 Euro auch deutlich billiger (siehe Tabelle).
Die fünf getesteten indirekten Systeme, bei denen Reifendruck und Temperatur selbst gar nicht gemessen werden, holen sich die Informationen aus den Drehzahlabweichungen unterschiedlich stark aufgepumpter Räder. Sie konnten die Tester weniger überzeugen und erhielten deshalb nur „befriedigend“; Nicht zuletzt deshalb, weil sie nicht erkennen können, wenn den Pneus die Luft gleichmäßig ausgeht. Indirekt messende Systeme gibt es in der Mercedes B-Klasse und beim Seat Leon serienmäßig, andere Hersteller bieten sie als Sonderzubehör, zum Nachrüsten oder in bestimmten Ausrüstungspaketen an.
Angesichts der Unfallgefahr, die von Reifen mit zu geringem Luftdruck ausgehen kann, ist es unverständlich, warum die automatische Reifendrucküberwachung bislang so wenig verbreitet ist. Rechtzeitige Warnmeldungen helfen, mit reduzierter Geschwindigkeit noch einen sicheren Pannenplatz zu erreichen. Auch wirtschaftlich gesehen rentieren sich die Systeme. Zu wenig Luft bedeutet immer auch höheren Verbrauch, also eine höhere Tankrechnung und mehr Umweltbelastung durch unnötig entstehendes CO2. Eine Forderung, alle neu zugelassenen Kraftfahrzeuge serienmäßig mit Reifendruckkontrollsystemen auszurüsten, wie dies in den USA bereits umgesetzt wurde, ist längst überfällig und wird vom ADAC befürwortet.
Bild: ADAC