Die BMW Group will ihre erfolgreiche Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr fortsetzen. „Wir streben im laufenden Geschäftsjahr ein Ergebnis vor Steuern an, das bereinigt um den Sondereffekt aus der Umtauschanleihe auf Anteile am britischen Triebwerkhersteller Rolls-Royce in 2007 über dem Niveau des Vorjahres liegt“, sagte der Vorstandsvorsitzende der BMW AG, Norbert Reithofer, am Dienstag auf der Bilanzpressekonferenz in München.
Die BMW Group will 2008 zudem bei allen drei Marken neue Bestmarken beim Absatz erzielen und damit auch der weltweit führende Anbieter von Premium-Automobilen bleiben. „Die BMW Group erwartet bei den Auslieferungen 2008 erneut einen Höchstwert. Wir liegen voll auf Kurs, unser strategisches Absatzziel von 1,8 Mio. Fahrzeugen im Jahr 2012 zu erreichen“, erklärte Reithofer weiter.
Die BMW Group steht im laufenden Jahr angesichts des starken Euro, einer schwächeren US-Konjunktur sowie der anhaltend hohen Rohstoffpreise erneut vor großen Herausforderungen. Darüber hinaus wird das Unternehmen in Zukunft mit möglichen verschärften Emissionsgesetzgebungen in vielen Ländern konfrontiert. In den vergangenen Jahren hat das Unternehmen bereits mehrere hundert Mio. Euro in umweltfreundliche Technologien investiert und sich damit einen Wettbewerbsvorteil erarbeitet. So kann die BMW Group mit EfficientDy-namics ihren Kunden derzeit die beste Technologie am Markt zur Senkung von Benzinverbrauch und CO2-Emissionen anbieten. 2007 hat das Unternehmen allein in Europa 450.000 Fahrzeuge mit EfficientDynamics-Maßnahmen verkauft, im laufenden Jahr werden es voraussichtlich bereits über 830.000 Automobile sein.
Strategie Number ONE auf Zukunftssicherung ausgerichtet
„Wir machen die BMW Group fit für die Zukunft. Alle Maßnahmen, die wir im Rahmen unserer Strategie Number ONE ergreifen, sind auf Zukunftssicherung und Wertsteigerung ausgerichtet“, unterstrich Reithofer. Die BMW Group strebt im Automobilsegment bis 2012 eine Rendite auf das eingesetzte Kapital (Return on Capital Employed) von mehr als 26% sowie eine Umsatzrendite von 8% bis 10% an. „Profitabilität ist eine Voraussetzung für erfolgreiche Zukunftssicherung. Sie verschafft unserem Unternehmen die notwendigen finanziellen Ressourcen und sichert unsere Unabhängigkeit“, betonte Reithofer weiter.
BMW Group erreicht 2007 alle selbst gesteckten Ziele
Die BMW Group hat im abgelaufenen Geschäftsjahr mit neuen Bestmarken bei Absatz und Umsatz sowie einem bereinigten Ergebnis vor Steuern über dem Niveau des Vorjahres alle selbst gesteckten Ziele erreicht. Das Ergebnis vor Steuern blieb mit 3.873 (Vj. 4.124) Mio. Euro um 6,1% unter dem Rekordwert des Vorjahres. Bereinigt um Sondereffekte aus der teilweisen Abwicklung einer Umtauschanleihe auf Anteile am britischen Triebwerkhersteller Rolls-Royce plc lag das Ergebnis vor Steuern wie angekündigt mit einem Plus von 0,6% über dem Niveau des Vorjahres. Im abgelaufenen Geschäftsjahr fiel der Sondereffekt aus der Wandlung der restlichen Anteile der Anleihe mit 97 Mio. Euro deutlich geringer aus als im Vorjahr mit 372 Mio. Euro. Das EBIT stieg 2007 um 4,0% auf 4.212 (Vj. 4.050) Mio. Euro.
Der Jahresüberschuss erhöhte sich auch angesichts einmaliger Sondereffekte aus der Unternehmenssteuerreform um 9,0% auf eine neue Bestmarke von 3.134 (Vj. 2.874) Mio. Euro. Damit übertraf der Nettogewinn erstmals die Marke von drei Mrd. Euro. Dank des deutlichen Absatzzuwachses sowie der dynamischen Entwicklung im Finanzdienstleistungsgeschäft legte der Konzernumsatz um 14,3% auf 56.018 (Vj. 48.999) Mio. Euro zu. Damit kletterten die Erlöse erstmals über die 50 Mrd. Euro-Marke. Der operative Cashflow betrug 6.340 (Vj. 5.373) Mio. Euro, was einem Plus von 18% entspricht.
Währungslasten beliefen sich 2007 auf 517 Mio. Euro
Die BMW Group musste im vergangenen Jahr erneut starken Gegenwind aus ungünstigen Entwicklungen an den Währungs- und Rohstoffmärkten verkraften. Die Belastungen auf der Währungsseite summierten sich auf 517 (Vj. 666) Mio. Euro, während die gestiegenen Rohstoffpreise mit 288 (Vj. 178) Mio. Euro zu Buche schlugen. Dem Unternehmen ist es jedoch gelungen, diese durch Maßnahmen zur Effizienzsteigerung sowie die dynamische Geschäftsentwicklung weitgehend zu kompensieren. Im laufenden Geschäftsjahr geht die BMW Group davon aus, dass die zusätzlichen Währungsbelastungen unter dem Niveau des Vorjahres liegen werden. Das Unternehmen ist im laufenden Jahr in den Hauptwährungen nahezu vollständig gesichert.
Aktionäre werden deutlich stärker am Unternehmenserfolg beteiligt
Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung am 8. Mai 2008 vor, die Dividende je Stammaktie um 51,4% auf 1,06 (Vj. 0,70) Euro und je Vorzugsaktie um 50,0% auf 1,08 (Vj. 0,72) Euro zu erhöhen. „Wir wollen unsere Anteilseigner auch in Zukunft deutlich stärker am Unternehmenserfolg beteiligen“, erklärte Reithofer weiter.
Erneut Ermächtigung zum Rückkauf eigener Aktien vorgeschlagen
Vorstand und Aufsichtsrat der BMW AG legen der Hauptversammlung erneut die Ermächtigung für einen Rückkauf eigener Aktien von bis zu 10% des Grundkapitals zur Genehmigung vor, die 18 Monate gültig sein soll. Die Ermächtigung zum Aktienrückkauf aus dem Vorjahr läuft noch bis zum 14. November 2008. Ob und in welchem Umfang die neue Ermächtigung für einen Aktienrückkauf verwendet wird, ist noch nicht entschieden.
Ergebnis im Segment Automobile 2007 gestiegen
Das Ergebnis vor Steuern im Segment Automobile stieg trotz der Belastungen aus negativen Wechselkurseffekten und hohen Rohstoffpreisen im Geschäftsjahr 2007 um 7,3% auf 3.232 (Vj. 3.012) Mio. Euro. Das EBIT erhöhte sich um 12,9% auf 3.450 (Vj. 3.055) Mio. Euro. Die EBIT-Marge blieb mit 6,4% im Ver-gleich zum Vorjahr unverändert. Die Umsatzerlöse erhöhten sich um 12,7% auf die neue Bestmarke von 53.818 (Vj. 47.767) Mio. Euro und legten damit stärker als der Automobilabsatz zu. Die Rendite auf das eingesetzte Kapital (RoCE) ver-besserte sich auf 22, 8 (Vj. 21,7) %.
Die Auslieferungen der Marken BMW, MINI und Rolls-Royce stiegen 2007 erneut auf einen neuen Höchstwert. Der Absatz zog um 9,2% auf 1.500.678 (Vj. 1.373.970) Automobile an. Damit hat die BMW Group auch ihr Absatzziel für das Gesamtjahr 2007 – einen Zuwachs im höheren einstelligen Prozentbereich – voll erreicht.
Zur positiven Absatzentwicklung hat das verbrauchs- und CO2-reduzierende Maßnahmenpaket der BMW Group – EfficientDynamics – wesentlich beigetragen. Auch in vielen MINI Modellen profitieren Kunden von dieser innovativen Technologie.
Bei der Marke BMW konnte 2007 mit 1.276.793 Fahrzeugen der Vorjahreswert (1.185.088) um 7,7% übertroffen werden. Ein kräftiges Plus verbuchte auch MINI – die Marke legte um 18,5% auf 222.875 (Vj. 188.077) Auslieferungen zu. Rolls-Royce steigerte die Absatzzahlen zum vierten Mal in Folge und bleibt damit klarer Marktführer im Segment der absoluten Luxusklasse. Mit 1.010 (Vj. 805) verkauften Fahrzeugen verzeichnet Rolls-Royce Motor Cars ein Absatzplus von 25,5% und erreicht so erstmals einen Jahresabsatz im vierstelligen Bereich.
Motorradgeschäft entwickelt sich weiterhin positiv
Die Ertragslage im Segment Motorräder hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr insbesondere aufgrund von Maßnahmen zur Prozessoptimierung und Effizienzsteigerung erneut verbessert. Das Ergebnis vor Steuern stieg um 7,6% auf 71 (Vj. 66) Mio. Euro. Der Umsatz ging dagegen aufgrund eines veränderten Modellmix um 2,9% auf 1.228 (Vj. 1.265) Mio. Euro zurück. Die EBIT-Marge im Motorradgeschäft erhöhte sich auf 6,5 (Vj. 5,9)%, während der RoCE auf 18,2 (Vj.17,7) % zulegte. Der Absatz stieg um 2,4% auf 102.467 (Vj. 100.064) Einheiten.
Finanzdienstleistungsgeschäft verläuft unverändert dynamisch
Die erfreuliche Ergebnisentwicklung im Segment Finanzdienstleistungen setzte sich auch im vergangenen Jahr trotz schwierigerer Refinanzierungsbedingungen fort. Mit 743 (Vj. 685) Mio. Euro übertraf das Segment
ergebnis vor Steuern den Vorjahreswert um 8,5%. Der Umsatz legte um 25,8% auf 13.940 (Vj. 11.079) Mio. Euro zu. Die Anzahl der betreuten Leasing- und Finanzierungsverträge mit Händlern und Endkunden betrug zum Jahresende 2,63 Mio. Verträge, was einem Plus von 15,8% entspricht. Der Anteil der über das Segment Finanzdienstleistungen finanzierten Neufahrzeuge der Marken BMW und MINI erhöhte sich auf 44,7 (Vj. 42,4)%.
Investitionen annährend auf Vorjahresniveau
Die Investitionen des Unternehmens lagen im vergangenen Jahr mit 4.267 (Vj. 4.313) Mio. Euro annährend auf dem Niveau des Vorjahres. Die gemäß IAS aktivierten Entwicklungskosten sanken angesichts einer geringeren Anzahl von Serienentwicklungsprojekten um 13,2% auf 1.333 (Vj. 1.536) Mio. Euro. Die Investitionen in Sachanlagen und Übrige Immaterielle Vermögenswerte stiegen unter anderem im Zuge der Erweiterung des Produktionsnetzwerks um 5,7% auf 2.934 (Vj. 2.777) Mio. Euro. Die Investitionsquote der BMW Group ging auf 7,6 (Vj. 8,8)% zurück.
Zahl der Mitarbeiter leicht gestiegen
Die Zahl der Mitarbeiter ist im vergangenen Jahr insbesondere durch die Übernahme von Husqvarna Motorcycles sowie zwei Akquisitionen im Bereich Finanzdienstleistungen leicht gestiegen. Das Unternehmen beschäftigte Ende 2007 weltweit insgesamt 107.539 (Vj. 106.575) Mitarbeiter, dies ist ein Zuwachs von 0,9%.
Die BMW Group im Überblick
2007 2006 Veränderung
in %
Fahrzeug-Produktion
Automobile 1.541.503 1.366.838 12,8
Davon:
BMW Einheiten 1.302.774 1.179.317 10,5
MINI Einheiten 237.700 186.674 27,3
Rolls-Royce Einheiten 1.029 847 21,5
Motorräder Einheiten 104.396 103.759 0,6
Fahrzeug-Auslieferungen
Automobile 1.500.678 1.373.970 9,2
Davon:
BMW Einheiten 1.276.793 1.185.088 7,7
MINI Einheiten 222.875 188.077 18,5
Rolls-Royce Einheiten 1.010 805 25,5
Motorräder Einheiten 102.467 100.064 2,4
Mitarbeiter am Jahresende1 107.539 106.575 0,9
Umsatz Mio. Euro 56.018 48.999 14,3
Investitionen Mio. Euro 4.267 4.313 -1,1
Operativer Cashflow Mio. Euro 6.340 5.373 18,0
EBIT Mio. Euro 4.212 4.050 4,0
Ergebnis vor Steuern Mio. Euro 3.873 4.124 -6,1
Davon:
Automobile Mio. Euro 3.232 3.012 7,3
Motorräder Mio. Euro 71 66 7,6
Finanzdienstleistungen Mio. Euro 743 685 8,5
Überleitungen Mio. Euro -173 361 –
Steuern auf das Ergebnis Mio. Euro -739 -1.250 –
Überschuss Mio. Euro 3.134 2.874 9,0
Ergebnis pro Aktie2 Euro 4,78/4,80 4,38/4,40 9,1
Dividende StA-/Vz-Aktie Euro 1,06/1,08 0,70/0,72 51,4/50,0
1 Werte ohne ruhende Arbeitsverhältnisse, ohne Mitarbeiter in Altersteilzeit und Freizeitphase, ohne Geringverdiener.
2 Ergebnis je Aktie nach IAS 33 für Stamm-/Vorzugsaktien.