Radtouristen finden im Limburger Land lohnenswerte Tourenvorschläge und -ziele
Alte Schlösser, stilvolle Kultur und Gaumengenüsse erfreuen Radlerherzen bei grenzüberschreitenden Touren quer durch die Limburger Mass-Landschaft. Zwischen den Niederlanden und Belgien stehen ein 3. 500 Kilometer langes Fahrradnetz ganz im Zeichen von Brauchtum und Kunst, von Herrenhäusern, Parks und Weingärten. Das Projekt der länderübergreifenden Provinz entlang diesseits und jenseits der Maas wird von der E U finanziert und bietet radelnden Ausflüglern über 33 Routen vorschläge an.
Eine der Touren mit dem Ziel Baaro beginnt südlich von Venlo, im Klosterdorf Steyl mit seinen prachtvollen Gärten und traditionsreichen Handelshäusern. Andere führen durch Hespengau mit Schlössern, Alleen, Obstplantagen und Weinbergen. Dank eines ausgeklügelten Systems mit reicher Routenbeschilderung finden sich Pedalritter ohne große Mühe zurecht. Kein Anstieg ist weit und breit zu erklimmen, ,nur ab und an ein paar Hügel, die sich im dritten Gang problemlos meistern lassen. Die Mehrzahl der Wege, abseits vielbefahrener Straßen, ist zudem asphaltiert.
„Wer zwischendurch Appetit bekommt oder eine Erfrischung sucht, den laden Gaststätten, sogenannte Fietscefés, ein,“ weiß Pascal de Laet vom Tourismusbüro Flandern. 320 dieser Lokale finden sich entlang der Strecken. Sie sind speziell auf Radfahrer eingestellt und bieten neben Unterkunft, – wenn nötig – auch kleine Reperaturhilfen an.
Auf der Tour entlang der Maas pausieren Radler gern im Städtchen Masseik, einer kulturellen Perle, von der Einheimische behaupten, sie besässe den schönsten Marktplatz Belgiens. Auf dem Weg von Masseik nach Thorn ist eine Pause im Restaurant „De Spaenjerd“ in Ophoven angesagt,, will man ein kulinarisches Highlight der regionalen Küche nicht verpassen. Aufgetischt wird eine limburgische Spezialität: Gebratene Maas-Forelle im Speckgütel.
So gestärkt zieht es Pedalritter weiter nach Thorn. Die „weiße Stadt“ atmet Geschichte. Führerin Kris Belukx erklärt das Phänomen der einheitlich gekälkten Häuser . Es geht zurück auf den Einmarsch der französischen Truppe vor über 300 Jahren. Sie zerstörten eine alteingesessene Klosteranlage und führten Steuern für übermäßig große Fenster ein. Die Thorner Bürger wußten sich zu helfen. Sie verkleinerrten kurzerhand ihre Luken mit Steinen der Abteiruine. Weil sie sich dafür schämten, tünchten sie die Fassaden einheitlich mit weißer Kalkfarbe
Reste der Anlage zeugen noch heute von der Bedeutung Thorns. Sie war einst Hauptstadt eines Mini-Fürstentums, in dem im achten Jahrhundert allein die Frauen das Sagen hatten. Es waren betuchte Damen adeligen Geblüts, die für Reichtum und Besitzstand der Bürgerschaft sorgten. Es brachte dem schmucken Ort sogar einen Sitz im deutschen Parlament ein. Das Herzstück der Altstadt, steht unter Denkmalschutz und ist eines der vielen Ziele, die Rad-Touristen im Limburger Land nicht versäumen sollten.
Dank der guten Beschilderung finden sich Radfahrer auf dem rund 3.500 kilometer langen Radwegenetz Limburgs auch ohne Landkarte zurecht. Mittlerweile wird das im belgischen Limburg entwickelte Knotenpunktsystem auch in Teilen Nordrhein-Westfalens angewendet. .Die meisten Angebote sind gerade in der Nebensaison lohnenswert.
Pauschalangebot:
Zwei Übernachtungen mit Frühstück und zwei Drei-Gänge-Menüs im Hotel Van Eyck in Maaseik kosten z.B. 240 Euro pro Person. Im Paket enthalten sind außerdem eine Karte des Fahrradroutennetzwerks in Belgisch Limburg, eine Mappe mit ausführlichen Informationen, eine Routenkarte und eine Beschreibung der Sehenswürdigkeiten. Auf Wunsch gibt es Leihräder.
Günter von Saint-George