Die Verhandlungen von SBB, Gewerkschaften und Streikkomitee Bellinzona von gestern Abend in Bern sind ergebnislos verlaufen. Trotz weitgehendem Entgegenkommen der SBB sind die Gewerkschaften nicht bereit, die Bedingungen für eine Tavola Rotonda, wie sie vom Bundesrat angeregt wurde, zu akzeptieren.
Die SBB ist den Streikenden und den Gewerkschaften im Vorfeld der gestrigen Verhandlungen wiederholt in wichtigen Punkten entgegengekommen. Die SBB hat sich bereit erklärt, die vom Bund angeregten Gespräche im Rahmen einer Tavola Rotonda ergebnisoffen zu führen. Im Rahmen der langen Verhandlungen vom Karfreitag Convento Santa Maria Bigorio unterbreitete die SBB den Gesprächspartnern einen Entwurf für ein Abkommen, das die gewünschte Tavola Rotonda ermöglicht hätte.
Bei den gestrigen Verhandlungen in Bern teilten Streikkomitee und Gewerkschaften der SBB mit, sie seien nicht bereit, zu diesen ergebnisoffenen Gesprächen. Vielmehr beharrten sie auf der Bedingung, die SBB habe Garantien abzugeben und zuzusichern, dass der schwere Unterhalt von E-Lokomotiven in Bellinzona verbleibe und keine Arbeitsplätze abgebaut werden. Damit verletzten Streikkomitee und Gewerkschaften die Rahmenbedingungen für die Tavola Rotonda. Die SBB hat sich nach weiteren vier Stunden Verhandlungen gestern Montag deshalb entschlossen, die Verhandlungen zu unterbrechen. Sie forderte die Verhandlungspartner auf, die Bedingungen des Bundes für die Tavola Rotonda zu erfüllen. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, ist die SBB bereit, die unterbrochenen Gespräche rasch wieder aufzunehmen.
Die SBB bedauert diesen Ausgang der über Ostern geführten Verhandlungen. Sie ist überzeugt, dass ein erfolgreicher Abschluss der Gespräche im Interesse aller Beteiligten, namentlich der Streikenden im Industriewerk Bellinzona und der SBB Mitarbeitenden, gewesen wäre. Sie hält ihr Gesprächsangebot aufrecht.