Die zweite Runde der diesjährigen Enduro-Weltmeisterschaft (WEC) war für das Team von BMW Motorrad Motorsport alles andere als leicht. Die Werksfahrer Anders Eriksson, Simo Kirssi, Jeff Goblet und Youngster Bert Meyer trafen beim Grand Prix von Portugal auf einen extrem schwierigen Kurs, knifflige Sonderprüfungen und Wetterkapriolen.
Nachdem Eriksson bei der WEC-Eröffnungsrunde in Schweden nur knapp das Podium verpasst hatte, war man nun auf seinen ersten internationalen Renneinsatz für BMW Motorrad außerhalb Skandinaviens gespannt.
Die Hoffnung, wieder an das Podium anzuklopfen, wurde leider nicht erfüllt. Die Dinge liefen zunächst ganz anders, als geplant. Am ersten Tag musste Eriksson seine Maschine wegen Kupplungsproblemen vorzeitig abstellen. Auch am zweiten Tag konnte der Ex-Weltmeister nicht zeigen, was er drauf hat, musste den extrem glitschigen und nassen Streckenbedingungen Tribut zollen und landete am Ende auf Rang neun der hochkarätig besetzten E3-Klasse. Diesen härteren zweiten Tag absolvierte er erfreulicherweise ohne Probleme.
In der Klasse E2 bewies Cross-Country-Spezialist Simo Kirssi, dass er auch in der für ihn ungewohnten Sparte Endurosport seinen Mann steht. Obwohl er in dieser über noch keine große Erfahrung verfügt, etablierte er sich mitten in den Topten. Dabei war der erste Tag auch für ihn enttäuschend verlaufen. Im vorletzten Spezialtest zerstörte er sein Vorderrad und konnte nicht weiterfahren. Am zweiten Tag war er dafür die Konstanz in Person, platzierte sich fast in allen Prüfungen unter den besten Zehn und legte sogar eine viertbeste SP-Zeit hin. Am Ende landete er auf dem siebten Platz, nur elf Sekunden hinter dem Sechsten.
Kirssis „Klassenkamerad“ Jeff Goblet hatte mit den schwierigen Bedingungen zu kämpfen und beendete die WEC-Runde auf den Plätzen 12 und 13. Am besten kam er im technisch anspruchsvollen Extremtest zurecht. Und Pech hatte er am Ende auch, denn zwei Mal sprang ihm im matschigen Crosstest die Kette herunter. Bei den Junioren schaffte Nachwuchsfahrer Bert Meyer am ersten Tag den 10., am zweiten den 9. Platz.
Simo Kirssi – Enduro 2:
„Der erste Tag war für mich sehr enttäuschend. Zunächst lief alles ganz gut, aber im letzten Cross-Test hörte ich nach einem der Tablesprünge ein komisches metallisches Geräusch. Ich konnte zwar weiterfahren, aber es waren mehrere Speichen meines Vorderrades abgerissen. Das bedeutete dann das Aus für Tag eins. Am zweiten Tag lief’s viel besser. Mir haben die schwierigen Bedingungen richtig Spaß gemacht, sogar im Cross-Test, der richtig schlammig war. Ich habe wieder eine Menge gelernt bei diesem Rennen. Es war mein erster WEC-Lauf bei normalen Bedingungen, und es war genauso schwer, wie ich es erwartet hatte.“
Jeff Goblet – Enduro 2:
„Ich hatte ein paar richtig gute Zeiten am ersten Tag im Extrem- und Endurotest, aber am zweiten Tag hatte ich mit den glitschigen Bedingungen ganz schön zu kämpfen. Da es meine erste Viertakt-Saison ist, war mir schon klar, dass ich einige Zeit benötigen würde, um auch mit solch schwierigen Verhältnissen klar zu kommen. Beim trockenen Enduro-Test konnte ich ganz gute Zeiten hinlegen. Aber im Cross- und Extremtest musste ich richtig kämpfen. Außerdem sprang mir zwei Mal die Kette runter. Ich brauche noch etwas Zeit, um mich mit der 450er auf solche Bedingungen einzustellen. Aber ich bin mir sicher, dass meine Ergebnisse besser werden.“
Anders Eriksson – Enduro 3:
„Da ich nicht zu Ende fahren konnte, war der erste Tag eine große Enttäuschung. Aber ich wusste zu Saisonbeginn, dass solche Dinge passieren können. Wir lernen jeden Tag, den wir auf diesem Bike verbringen, dazu. Ich hatte ein Kupplungsproblem, das ich schwer definieren kann. Obwohl ich am zweiten Tag nicht besonders gut fuhr, freue ich mich, dass ich ihn zu Ende fahren konnte. Dieser Tag hatte es richtig in sich. Es war das erste Mal, dass ich die BMW bei solch schlammigen Bedingungen fahren konnte; auch wenn ich mit meiner Leistung nicht so ganz glücklich bin, am Bike lag’s nicht, das funktionierte bestens.“
Wolfgang Fischer – BMW Motorrad Motorsport Team Manager:
BMW Motorrad Motorsport Team manager: „Prima, dass alle Fahrer am zweiten Tag ins Ziel kamen. Besonders freue ich mich über Simo, denn es war sein erstes richtiges WEC-Rennen. Dass er am Ende Siebter in der Klasse E2 wurde, ist sehr ermutigend. Tag eins war etwas enttäuschend wegen der Kupplungsprobleme von Anders. Wir kennen den Grund für die Probleme noch nicht ganz. Aber den zweiten Tag fuhr er sicher ins Ziel. Die Bedingungen waren so schwer, wie sie eben in der WEC sind. Es war das erste Schlamm-Rennen, mit dem das Team dieses Jahr konfrontiert war. Sieht man von den Probleme am ersten Tag mal ab, war es klasse, dass alle Fahrer am härteren zweiten Tag die Zielflagge sahen.“
Results Grand Prix of Portugal – Tag 1
Enduro 2
1. Johnny Aubert (Yamaha) 49:13.71; 2. Juha Salminen (KTM) 49:14.30; 3. Joakim Ljunggren (Husaberg) 51:18.58; 4. Alessandro Belometti (KTM) 51:20.26; 5. Fabio Mossini (Honda) 51:51.68; 6. Nicolas Paganon (Aprilia) 52:0.71; 7. Fabrizio Dini (Yamaha) 52:08.31; 8. Rodrig Thain (TM) 52:12.27; 9. Jari Mattila (Honda) 52:13.81; 10. Nicolas Deparrois (Gas Gas) 52:36.47; 11. Alessandro Zanni (Honda) 52:48.87; 12. Jean Francois Goblet (BMW Motorrad Motorsport) 53:14.12; 13. Valtteri Salonen (Husaberg) 53:16.09; 14. Andrea Belotti (KTM) 53:42.12; 15. Helder Rodrigues (Honda) 53:50.42; 16. Rudy Cotton (Honda) 55:34.78; 17. Felipe Zanol (Yamaha) 57:25.53; 18. Mario Patrao (Suzuki) 58:00.25
Enduro 3
1. Samuli Aro (KTM) 50:55.42; 2. Marko Tarkkala (KTM) 51:06.96; 3.Marcus Kehr (KTM) 51:19.94; 4. Christophe Nambotin (Gas Gas) 51:25.46; 5. Fabien Planet (KTM) 51:28.46; 6. Sebastien Guillaume (Husqvarna) 51:40.74; 7. Bjorne Carlsson (Husaberg) 51:52.62; 8. Stefan Merriman (Aprilia) 52:06.37; 9. Xavier Galindo (KTM) 52:13.72; 10. Antoine Letellier (Aprilia) 52:16.88; 11. Alessandro Botturi (Honda) 52:23.42; 12. Alessio Paoli (Beta) 53:46.90; 13. Juan Pedrero (Yamaha) 53:58.21; 14. Jordi Figueras (KTM) 54:15.07; 15. Stefan Svitko (KTM) 54:41.01; 16. Vita Kuklik (KTM) 55:17.79; 17. Euan McConnell (TM) 55:38.28; 18. Gordon Clarke (TM) 58:52.89
Enduro Junior
1. Marc Bourgeois (Husqvarna) 51:28.17; 2. Oriol Mena 52:33.30; 3. Oscar Balletti (Honda) 53:12.63; 4. Carlos Andreu (KTM) 53:29.69; 5. Simon Wakely (Husqvarna) 53:44.57; 6. Gregory Evans (KTM) 54:24.52; 7. Thomas Oldrati (KTM) 51:25.65; 8. Lorenzo Santolino (KTM) 53:27.34; 9. Lucas Puerta (Yamaha) 54:24.09; 10. Bert Mayer (BMW) 55:52.34; 11.Guillem Pares (Yamaha) 56:52.32; 12. Ashley Wood (Honda) 58:27.00; 13. Roman Dumontier (Husqvarna) 1.03:07.95; 14. Roger Sanllehi (Honda) 1.05:40.14; 15. Marc Sola (KTM) 1.06:48.98; 16. Mark Risse (Gas Gas) 1.07:52.66; 17. Concelo Bandeira (Suzuki) 1.14:53.80
Results Grand Prix of Portugal – Tag 2
Enduro 2
1. Juha Salminen (KTM) 54:12.03; 2. Johnny Aubert (Yamaha) 54:43.01; 3. Valtteri Salonen (Husaberg) 56:09.00; 4. Alessandro Belometti (KTM) 56:09.27; 5. Nicolas Paganon (Aprilia) 56:27.15; 6. Fabrizio Dini (Yamaha) 57:09.97; 7. Simo Kirssi (BMW Motorrad Motorsport) 57:20.95; 8. Jari Mattila (Honda) 58:05.47; 9. Fabio Mossini (Honda) 58:32.42; 10. Rodrig Thain (TM) 58:56.35; 11. Aaron Bernadez (Husqvarna) 59:14.03; 12. Freddy Blanc (Suzuki) 59:45.06; 13. Jean Francois Goblet (BMW Motorrad Motorsport) 1.00:38.36; 14. Andrea Belotti (Honda) 1.01:08.61; 15. Nicolas Deparrois (Gas Gas) 1.01:12.35; 16. Filipe Zanol (Yamaha) 1.02:00.05
Enduro 3
1. Christophe Nambotin (Gas Gas) 55:17.58; 2. Samuli Aro (KTM) 55:40.23; 3. Marcus Kehr (KTM) 55:43.86; 4. Stefan Merriman (Aprilia) 55:49.05; 5. Marko Tarkkala (KTM) 56:11.82; 6. Fabien Planet (KTM) 56:31.41; 7. Bjorne Carlsson (Husaberg) 56:43.32; 8. Sebastien Guillaume (Husqvarna) 57:20.92; 9. Anders Eriksson (BMW Motorrad Motorsport) 57:25.05; 10. Xavier Galindo (KTM) 58:21.19; 11. Antoine Letellier (April
ia) 58:38.62; 12. Euan McConnell (TM) 1.00:06.88; 13. Vita Kuklik (KTM) 1.00:16.13; 14. Stefan Svitko (KTM) 1.00:03.07; 15. Juan Pedrero (Yamaha) 1.01:42.55; 16; Jordi Figueras (KTM) 1.03:08.23
Enduro Junior
1. Tomas Oldrati (KTM) 55:.29; 2. Marc Bourgeois (Husqvarna) 56:28.39; 3. Anti Hellsten (Husqvarna) 59:32.84; 4. Victor Guerrero (KTM) 59:54.91; 5. Lucas Puerta (Yamaha) 1.00:40.82; 6. Simon Wakely (Husqvarna) 1.00:43.01; 7. Lorenzo Santolino (KTM) 1.00:59.55; 8. Martin Kuklik (KTM) 1.03:37.35; 9. Bert Mayer (BMW Motorrad Motorsport) 1.03:32.43; 10. Adrian Metge (Husqvarna) 1.05:08.68; 11. Ollie Moyce (Yamaha) 1.07:13.23; Guillem Pares (Yamaha) 1.07:33.24