Im Mercedes-Benz-Museum wurden gestern die Daimler-Byrnes-Stipendien für einen einjährigen USA-Aufenthalt vergeben. Preisträger sind drei Schülerinnen und zwei Schüler aus der Region Stuttgart.
Das Daimler-Byrnes-Stipendium wurde bereits im siebten Jahr ausgelobt. Initiatoren und Veranstalter des Stipendiums sind neben der Daimler AG das Forum Region Stuttgart und das Deutsch-Amerikanische Zentrum (DAZ)/James-F.-Byrnes-Institut. Gemeinsam mit der Daimler AG unterstützen erstmals auch die IHK Region Stuttgart und die Stihl AG das Stipendien-Programm finanziell. Die Durchführung gewährleistet der AFS Interkulturelle Begegnungen e.V. (American Field Service).
Die fünf Jugendlichen im Alter von 15 und 16 Jahren wurden nach einem mehrstufigen Auswahlverfahren aus rund 230 Bewerbern (im Vorjahr 70) ausgesucht. Wichtige Auswahlkriterien waren Aufgeschlossenheit, Charakterstärke sowie das Auftreten als junge Botschafter. Nach einer umfassenden interkulturellen Vorbereitung werden die fünf Stipendiaten im August in die USA reisen und dort für ein Jahr bei Gastfamilien wohnen und die dortige High School besuchen.
Mit dem Stipendium fördert Daimler den transatlantischen Dialog. „Für Daimler ist die deutsch-amerikanische Partnerschaft nach wie vor von großer Bedeutung. Es gilt, sie jeden Tag aufs Neue mit Leben zu füllen. Das gelingt am besten durch die Pflege von persönlichen Beziehungen. Die Stipendiaten sind dabei unsere Botschafter, unsere Brückenbauer für einen aktiven und lebendigen transatlantischen Dialog“, erklärt Dr. Norbert Otten vom Bereich Politik und Außenbeziehungen bei Daimler in Stuttgart. Wie groß das Interesse nach einem interkulturellen Austausch vor allem bei den jungen Menschen ist, zeige die gewachsene Zahl an Bewerbungen für dieses Stipendium, so Otten weiter.
James Francis Byrnes, an dessen Namen das Stipendium erinnert, ist eine historische Persönlichkeit, die eng mit der Region Stuttgart verbunden ist. Byrnes, 1879 in South Carolina/USA geboren, begleitete im Februar 1945 US-Präsident Franklin D. Roosevelt zur Konferenz von Jalta. Im Juli desselben Jahres, nach Roosevelts Tod, ernannte ihn der neue Präsident, Harry S. Truman, zum Außenminister der USA. Am 6. September 1945 hielt Byrnes seine berühmte „Rede der Hoffnung“ im Stuttgarter Staatstheater. In dieser Rede verwarf er die Friedensmöglichkeit des Morgenthau-Plans und zeigte Deutschland den Weg auf, wieder einen ehrenvollen Platz in der Gemeinschaft der Nationen einnehmen zu können. Diese Rede skizzierte die Grundzüge der späteren amerikanischen Deutschlandpolitik.