Nach der vollständigen Bergung des im Landrückentunnel bei Fulda entgleisten ICE hat die Deutsche Bahn AG am vergangenen Wochenende mit den Reparaturarbeiten begonnen.
Die Baumaßnahmen gestalten sich äußerst aufwändig, da insbesondere der Oberbau durch den Unfall erheblich beschädigt wurde. Infolge dessen müssen Schienen, Schwellen und Schotter auf einer Länge von gut 1.600 Metern (Richtung Fulda—Würzburg) sowie 300 Metern (Richtung Würzburg—Fulda) in Gänze entfernt und anschließend neu verlegt werden. Ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen wurden die Kabel- und Entwässerungsschächte. Um diese wieder herzurichten, ist allein die Anfertigung und Verlegung von rund 3.000 Betondeckeln zur Kanalabdeckung erforderlich.
Mitarbeiter der Bahn sowie beauftragte Firmen sind rund um die Uhr mit schwerem Gerät im Einsatz, um die Arbeiten zügig voranzubringen. Nach derzeitigem Stand ist der elf Kilometer lange Landrückentunnel ab 13. Mai zunächst mit verminderter Geschwindigkeit eingleisig befahrbar. Die reguläre Fahrzeit auf der Schnellfahrstrecke Fulda—Würzburg verlängert sich dadurch in beide Richtungen um fünf bis sieben Minuten. Nach Abschluss der Instandsetzungsmaßnahmen steht der Tunnel ab Mitte Juni wieder komplett für den Zugverkehr zur Verfügung.
Derzeit wird der ICE-Verkehr von Hamburg nach München zwischen Fulda und Würzburg über Flieden—Elm—Jossa umgeleitet. Entsprechend ist in beiden Fahrtrichtungen derzeit mit Fahrzeitverlängerungen zwischen 20 und 40 Minuten zu rechnen.