Nach zweijähriger Bauzeit wurde gestern von DB Regio Allgäu der neu gebaute Teil der Werkstatt in Kempten eingeweiht. Mit dieser Investition in Höhe von rund 9,5 Millionen Euro können 65 moderne Regionalzüge instand gehalten werden.
Bei der Einweihung betonten Josef Miller, Bayerischer Staatsminister für Landwirtschaft und Forsten, Klaus-Dieter Josel, Konzernbevollmächtigter der DB für Bayern und Norbert Klimt, Vorsitzender der Regionalleitung von DB Regio Bayern die wirtschaftliche Bedeutung der Werkstätte.
Der Umbau der Regio-Werkstatt fand in zwei Bauabschnitten statt. Am Anfang stand die Sanierung des nördlichen Hallenbereichs auf einer Länge von 76 Meter. Danach wurde die Halle um 42 Meter verlängert. Drei neue moderne Reparaturstände (je 55 Meter lang) für die Instandhaltung der Niederflur-Dieseltriebzüge sowie ein neuer Hallenanbau mit Sozialräumen, Büros und weiteren Werkräumen sind zusätzlich errichtet worden. Neue Dacharbeitsbühnen und Krananlagen sorgen für optimale Arbeitsbedingungen. Außerdem sind die Gleisanlagen sowie die Signaltechnik im Außenbereich vollständig umgebaut und verschwenkt worden.
Bisher konnten die 100 Mitarbeiter in der 1938 erbauten Werkshalle – sie ist 96 Meter lang und 23,6 Meter breit – nur unter einigen Erschwernissen ihre Arbeit verrichten. Die Gleisgruben entsprachen nicht mehr den ergonomischen Anforderungen, die durch die Wartung und Instandhaltung der neuen modernen Triebzüge erforderlich wurden. Seitliche Arbeitsbereiche sowie Arbeitsstände für Dacharbeiten waren nicht gegeben.
Die DB Regio Werkstatt Kempten, in der monatlich ca. 500 Fahrzeuge instand gehalten werden, schließt östlich an den Hauptbahnhof an. Das Werk liegt im Schnittpunkt dreier wichtiger Bahnlinien (München – Kempten – Lindau, Ulm – Kempten – Oberstdorf, Lindau – Kempten – Augsburg – Nürnberg). Täglich reisen rund 23.000 Fahrgäste mit den Zügen der DB Regio Allgäu, die mit einem 452 Kilometer langen Streckennetz eine Verkehrsleistung von 8,4 Millionen Kilometer erbringt.