Mit klaren Worten hat sich Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee in der September-Ausgabe der ADACmotorwelt gegen die Einführung einer Pkw-Maut in Deutschland ausgesprochen. Der Minister begründet seine ablehnende Haltung mit den hohen Belastungen, denen die Autofahrer schon jetzt ausgesetzt sind.
Einen Vergleich mit der Lkw-Maut will Tiefensee nicht gelten lassen. „Ein 40-Tonner“, so der Minister, „schädigt die Straße 60 000-mal mehr als ein Pkw. Mit der Lkw-Maut zahlen also die Hauptverursacher für die Abnutzung der Autobahnen.“
Auch auf die Folgen einer Pkw-Maut ging er ein. Anders als die Spediteure könnten Autofahrer die Kosten aus der Maut nicht an ihre Kunden weitergeben. Pendler in strukturschwachen Gebieten wären von der zusätzlichen Belastung stark betroffen. Um die Pkw-Maut für rund 45 Millionen Fahrzeuge umzusetzen, wäre zudem eine riesige Bürokratie erforderlich, die erst aufgebaut werden müsste. Wirkungsvolle Kontrollen wären kaum möglich. Auch auf die Gefahren von Verkehrsverlagerungen wies der Minister hin. Mautflüchtlinge würden auf die Landstraßen ausweichen, wodurch die Anlieger an diesen Strecken mehr Lärm und Abgasen ausgesetzt wären. Der Minister wörtlich: „Solch ein Szenario werde ich vermeiden. Darauf können sich die Autofahrer verlassen.“
Der ADAC unterstützt die Haltung des Ministers zur Pkw-Maut. Er weist zudem darauf hin, dass im vergangen Jahr die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland unter 5 000 lag, so wenig wie nie zuvor seit Bestehen der Bundesrepublik. Einen maßgeblichen Verdienst hieran haben die hohen Fahrleistungen auf den überdurchschnittlich sicheren Autobahnen. Eine Pkw-Maut würde durch Verkehrsverlagerung auf die deutlich weniger sichereren Landstraßen diesen wichtigen Erfolg zunichte machen.