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ÖkoGlobe’08 prämiert zukunftsweisende Mobilitätskonzepte: Deutsche Autoindustrie zeigt Verantwortung für den Klimaschutz

11 Sep 2008 [12:12h]    

ÖkoGlobe’08 prämiert zukunftsweisende Mobilitätskonzepte: Deutsche Autoindustrie zeigt Verantwortung für den Klimaschutz

ÖkoGlobe’08 prämiert zukunftsweisende Mobilitätskonzepte: Deutsche Autoindustrie zeigt Verantwortung für den Klimaschutz





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„And the winner is …“: Am 9. September 2008 wurde in Köln zum zweiten Mal der ÖkoGlobe verliehen, der erste internationale Umweltpreis für die Automobilindustrie und ihre Zulieferer. Mit ihm werden in 11 Kategorien umweltfreundliche Verkehrsinnovationen ausgezeichnet.

Der ÖkoGlobe ist der erste und bisher einzige Umweltpreis, der die Themen Verkehr und Ökologie zusammenführt. Er wurde 2007 durch den Aktionskünstler HA Schult initiiert und wird durch die DEVK Versicherungen und den ACV Automobil-Club Verkehr Bundesrepublik Deutschland in Zusammenarbeit mit dem Institut CAR Center Automotive Research der Fachhochschule Gelsenkirchen verliehen. „Der ÖkoGlobe zeigt, wie schnell die Autoindustrie auf Erfordernisse des Marktes reagiert, denn er fokussiert die derzeit wichtigsten gesellschaftlichen und politischen Themen: Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Energie sparende Innovationen“, sagt Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer, Direktor des CAR und Sprecher der ÖkoGlobe-Jury. „Er ist ein Ansporn für die Autohersteller zu zeigen, dass umweltfreundliche Autos heutzutage weder Utopien, noch Prototypen oder Versuchsreihen sind, sondern ausgereifte und alltagstaugliche Serienfahrzeuge“, so Dudenhöffer weiter. Denn die Automobilindustrie hat sich ihrer Verantwortung längst gestellt und kann bereits zahlreiche praxisgetestete Entwicklungen mit Umweltverträglichkeitsanspruch vorweisen. Immerhin 65 Bewerbungen um den Öko-Preis gingen bei der Jury ein. Keine Frage, dass das Who´s who der Autoindustrie persönlich bei der Preisverleihung anwesend war.

„Wir treffen mit dem ÖkoGlobe den Nerv der Zeit“, erläutert Friedrich W. Gieseler, Vorstandsvorsitzender der DEVK, „denn er signalisiert, wer die glaubwürdigen Förderer eines bewussten Umgangs mit der Mobilität sind.“ Schließlich konzentriere sich der ÖkoGlobe ausschließlich auf die ökologische Beurteilung der Innovationen, bewerte die Zahlen, Daten und Fakten. „Natürlich sind wir sind uns im Klaren darüber, dass die ausgezeichneten Projekte nicht zur Lösung aller Zukunftsprobleme führen. Doch schaffen wir durch den ÖkoGlobe Öffentlichkeit und Transparenz, und zeigen, dass die Autoindustrie offensiv auf klimapolitische Herausforderungen reagiert und führen diejenigen ad absurdum, die Autos und deren Hersteller zum Feindbild stilisieren. Denn wir brauchen die Mobilität. Aber verantwortungsbewusst“, so Gieseler.

Besonders die deutschen Autohersteller und Zulieferer machen mit ökologisch verträglichen Automobilinnovationen von sich reden: Von den acht ÖkoGlobes, die für die deutschen Autobauer möglich waren, konnten sie die Vergabe von sechs für sich entscheiden. „Das ist ein Ergebnis, das die Leistungsfähigkeit und Innovationskraft der deutschen Autoindustrie wider spiegelt und zeigt, dass sie in Sachen Ökologie und Klimaschutz derzeit nach vorn prescht“, fasst Prof. Ferdinand Dudenhöffer diese Bilanz zusammen.

Die Preisträger

Kategorie 1: Kraftstoff-Forschung

Gewinner: BP mit alternativen Kraftstoffen aus Biobutanol und Jatropha Biobutanol: Statt Ethanol kann der alternative Alkohol Biobutanol für Bezingemische verwendet werden. Biobutanol verfügt über deutlich bessere Kraftstoffeigenschaften und kann Benzin in höherer Konzentration beigemischt werden als Ethanol, ohne dass das Fahrzeug nachgerüstet oder die Motorkonstruktion angepasst werden muss. Es verringert die weltweite Abhängigkeit vom Öl und kann über Pipelines transportiert werden. Jatropha: Biokraftstoffe konkurrieren vielfach mit der Nahrungsmittelproduktion. Die Wissenschaftler von BP haben hier eine Alternative entwickelt: Biokraftstoff aus den Nüssen der Pflanze Jatropha Curcas (dt. Purgiernuss). Sie ist nicht zum Verzehr geeignet, wächst auf kargen Böden, die sie zudem vor Erosion schützt. Tests mit einer motorischen Verbrennung von Jatropha-Kraftstoff verliefen positiv.

Kategorie 2: Hybridantrieb/Elektroantrieb

Gewinner: Daimler mit dem smart fortwo electric drive Der smart fortwo electric drive arbeitet mit einem 41 PS starken Magnetmotor, der durch eine dauerhaft leistungsstarke Hochtemperatur-Batterie aus umweltfreundlichem Natrium-Nickel-Chlorid angetrieben wird. Sie findet im Unterboden Platz, sodass der Innenraum vollständig erhalten bleibt. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 112 km/h. Mit null Gramm Kohlendioxidausstoß ist dieses Auto die klimafreundlichste Alternative im Stadtverkehr. Einmal aufgeladen, fährt der 41 PS starke Zweitürer rund 115 Kilometer weit. Die Batterie kann an jeder 230-Volt-Steckdose wieder aufgeladen werden, und das mindestens 1.000 Mal.

Kategorie 3: Verbrennungsmotor/Gasantrieb

Gewinner: BMW mit EfficientDynamics und dem thermoelektrischen Generator EfficientDynamics: Die Maßnahmen, die unter der Bezeichnung BMW EfficientDynamics zusammengefasst werden, sind vielschichtig: Sie reichen von neuen Verbrennungstechnologien über eine Reduzierung des Fahrzeuggewichts und die Verringerung mechanischer Reibung und die Verbesserung der Aerodynamik bis hin zu einem optimierten ganzheitlichen Energiemanagement. Die Wirksamkeit dieser Maßnahmen lässt sich mit einem geringeren Verbrauch und einer verbesserten Beschleunigung belegen. Thermoelektrischer Generator (TEG): Selbst in einem sehr effizient arbeitenden Verbrennungsmotor wird nur rund ein Drittel der Energie, die im Kraftstoff steckt, in Fortbewegungsenergie umgesetzt. Die restlichen zwei Drittel gehen in Form von Wärme verloren, die über das Abgas und den Kühler an die Umgebung abgegeben wird. Mit dem TEG wird die Verlustwärme im Abgas genutzt und im Schubbetrieb und beim Bremsen in die Batterie eingespeist.

Kategorie 4: Zulieferer-Innovationen

Gewinner: Bosch mit Denoxtronic (Abgasnachbehandlungssystem für Diesel-Pkw) Bei Denoxtronic handelt es sich um ein System zur Abgasnachbehandlung, das Stickoxid-Emissionen deutlich reduziert. Hierzu wird flüssiger Harnstoff, besser bekannt als Adblue, in den Abgasstrang eingespritzt. Im nachfolgenden Katalysator reagiert das Adblue mit den Stickoxiden zu harmlosen Wasserdampf und Stickstoff. Denoxtronic wird ab 2009 nicht mehr nur den Lkw vorbehalten sein, sondern im Pkw-Markt eingeführt werden.

Kategorie 5: Öko-Großserienauto

Gewinner: Ford mit ECOnetic Alle Ford ECOnetic-Modelle kombinieren hochmoderne Common-Rail-Dieselmotoren mit einer Vielzahl intelligenter Einzellösungen, um den Kraftstoffverbrauch auf ein Minimum zu senken, wie die Reduzierung der Fahrtwiderstände durch Leichtlaufreifen oder eine Erhöhung des Wirkungsgrades im Antriebsstrang. Im Laufe des Jahres 2008 folgt eine ECOnetic-Version des neuen Ford Fiesta TDCi mit einem CO2- Emissionswert von nur 98 g/km.

Kategorie 6: Konzeptauto

Gewinner: Opel und General Motors Europe mit den E-REV (Chevrolet Volt, Opel Flextreme) Mit E-REV (Extended-Range Electric Vehicles, reichweitenverlängerte Elektrofahrzeuge) bezeichnet GM künftig vollständig elektrisch angetriebene Fahrzeuge. Sie werden an der Steckdose aufgeladen und verfügen zusätzlich zum Elektromotor über kleine Verbrennungsaggregate zur Reichweitenverlängerung. Mit E-REV könnten zum Beispiel die meisten Berufspendler in Europa täglich ganz ohne CO2-Emissionen mobil sein.

Kategorie 7: Ökologischer Fuhrpark

Gewinner: Die DATEV eG mit ihrem Anreizsystem für verbrauchsoptimierte Fahrzeuge Der DATEV-Flottenbestand umfasst für den Außendienst ca. 560 Fahrzeuge. Im Jahr 2000 wurde ein Anreizsystem für verbrauchsoptimierte Fahrzeuge eingeführt. Über den ausgewiesenen Emissionswerterfolgt eine Klassifizierung. Für ein verbrauchsarmes Fahrzeug erhält der Dienstwagenberechtigte einen monatlichen Bonus, während verbrauchsintensive Fahrzeuge mit einem Malus belegt werden. Der Kraftstoffverbrauch der Gesamtflotte konnte in 7 Jahren um über 2 l/100 km auf 7,92 l/100km gesenkt werden.

Kategorie 8: Mobilitäts-Vision

Gewinner 1: Toyota mit dem iReal Seit vergangenem Jahr wird der Mobilitätsroboter „iReal“ – ein futuristischer Rollstuhl, der selbstständig fahren und Treppen steigen kann – in Kliniken eingesetzt. Durch solche Versuche wollen die Entwickler herausfinden, welche Funktionen im Alltag gebraucht werden und welche reine Ingenieurs-Phantasien waren.

Gewinner 2: üstra Hannoversche Verkehrsbetriebe Als erstes deutsches Verkehrsunternehmen erfüllte die üstra 1998 mit ihren Stadtbahnen und Bussen die hohen Anforderungen der EU-Öko-Audit-Verordnung. Die aktuelle CO2-Bilanz der Landeshauptstadt Hannover hat gezeigt, dass die üstra das Ziel der Senkung des CO2-Ausstoßes um 25 Prozent im Zeitraum von 1990 bis 2005 mit 22 Prozent fast geschafft hat. Nächstes Ziel: Hybridbusse als neue Generation von umweltfreundlichen Stadtbussen. Es wurde bereits ein Hybridbus der Firma Solaris gekauft, der in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme getestet wird.

Kategorie 9: Ökologischer Impulsgeber

Gewinner: Prof. Dr. Klaus Töpfer So zu leben, dass auch kommende Generationen eine sichere Heimat haben, ist das Motto von Prof. Dr. Klaus Töpfer. Und der Bundesumweltminister a.D. und ehemalige Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) hat so deutliche Spuren hinterlassen: Er wurde international zum „Mister Umwelt“. Er hat deutlich gemacht, dass wirtschaftliches Wachstum nur in Verbindung mit technologischem Wandel bei ressourcenschonender Ausrichtung möglich ist. Seine politischen Erfolge: Der Katalysator und das Drei-Liter-Auto.

Kategorie 10: Öko-Werbung

Gewinner: Volkswagen mit der Kampagne „Erst wenn ein Auto Innovationen allen zugänglich macht, ist es: Das Auto“. Die Werbekampagne von Volkswagen zeigt das Engagement des Unternehmens für die Umwelt und spiegelt Technologien wie BlueMotion, DSG und Park Assist bzw. Lane Assist wider. Ausgezeichnet wird Volkswagen für das Motiv „Fahrradständer“, denn gerade dieses Motiv besitzt einen hohen Erinnerungswert und löst beim Betrachter einen positiven Öko-Impuls aus.

Kategorie 11: Entsorgung

Gewinner: Daimler mit dem Umweltzertifikat und dem Recycling-Managementsystem (MeRSy) Umweltzertifikat: Daimler produziert seit 12 Jahren unter dem Leitgedanken „Design for Environment“ (Umweltgerechte Produktentwicklung). Die Strategie dabei: So sauber wie möglich und so effizient wie möglich – vom Design, über die Produktion und Produktnutzung bis hin zur Entsorgung und Wiederverwertung. Mercedes-Benz ist weltweit die einzige Automobilmarke mit zwei Umwelt-Zertifikaten gemäß ISO-Norm 14062. Recycling-Managementsystem: 1993 hat Daimler MeRSy eingeführt. MeRSy organisiert die Sammlung und Entsorgung von Autoteilen und Altmaterialen, die in den Pkw- und Nutzfahrzeugwerkstätten anfallen. Das System funktioniert inzwischen flächendeckend in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Alleine im Jahr 2006 hat MeRSy insgesamt 30.240 Tonnen Altteile und Materialien gesammelt und einer Verwertung zugeführt.

Die Jury

   – Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer, Direktor des CAR – Center
     Automotive Research an der Fachhochschule Gelsenkirchen (Vorsitz
     und Sprecher der Jury)
   – Matthias Machnig, Staatssekretär Bundesumweltministerium
   – Prof. Dr. Claudia Kemfert, Inhaberin des Lehrstuhls für
     Umweltökonomie an der Humboldt-Universität zu Berlin
   – Prof. Dr. Bernd von Droste-Hülshoff, Founding Director
     Unesco-Weltkulturerbe
   – Prof. Dr. Bruno O. Braun, Präsident des Vereins Deutscher
     Ingenieure (VDI) und Vorstandsvorsitzender der TÜV Rheinland
     Group
   – DEVK-Vorstand Engelbert Faßbender

Schirmherr ist Bundesumweltminister Sigmar Gabriel.

Weitere Informationen im Internet unter www.oekoglobe.de.

Bild: DEVK






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