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100 Jahre Ford Tin Lizzy: Sonderschau im Deutschen Museum in München

08 Okt. 2008 [11:07h]    

100 Jahre Ford Tin Lizzy: Sonderschau im Deutschen Museum in München

100 Jahre Ford Tin Lizzy: Sonderschau im Deutschen Museum in München





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An die legendäre Ford Tin Lizzy erinnert das Deutsche Museum in München mit einer Sonderschau im Verkehrszentrum (München, Theresienhöhe 14 a). Die Ausstellung mit historischen Fahrzeugen, Fotos und Dokumenten wird am Samstag, 11. Oktober 2008, eröffnet und läuft bis zum 15. Februar 2009.

Titel der Sonderschau: „Ein Auto für Millionen“. Anlass ist das hundertjährige Jubiläum der Blechliesel, die am 1. Oktober 1908 auf den Markt kam.

Insgesamt 15,4 Millionen Exemplare der Tin Lizzy wurden zwischen 1908 und 1927 gebaut. Das war ein Rekord, der erst 1972 gebrochen werden sollte. Mit der legendären Tin Lizzy schuf Industriepionier Henry Ford I nicht nur das bezahlbare Auto für Jedermann, sondern er führte auch mit der Fließbandfertigung die neue Produktionstechnik ein, mit der heutzutage viele Dinge unseres Alltags wie etwa Kühlschränke, Möbel und DVD-Player und Computer zusammengebaut werden.

Das Model T wurde von einem 2,9 Liter großen, 20 PS starken Vierzylinder angetrieben. Die Konstruktion bestand aus einem einfachen Leiterahmen mit vernieteten Stahlprofilen, der neben Motor und Hinterradantrieb auch die Karosserie und die geschmiedeten Deichselachsen mit ihren quer liegenden, halbelliptischen Blattfedern trug. Das Planetengetriebe wies zwei Gänge auf, die durch ein Fußpedal aktiviert wurden – ebenso wie der Rückwärtsgang und die Fußbremse.

Der Einstiegspreis der Tin Lizzy betrug bei ihrer Vorstellung im Oktober 1908 850 US-Dollar – etwa das Zweieinhalbfache des damaligen Pro-Kopf-Jahreseinkommens. Das galt damals als günstiger Preis für ein Automobil, das eine Höchstgeschwindigkeit von fast 70 km/h erreichen konnte.

Die Nachfrage übertraf alle Erwartungen. Die Jahresproduktion schnellte bereits 1909 auf 10.600 Einheiten empor – mehr, als alle deutschen Hersteller damals zusammen auf die Räder stellten. 1914 startete Henry Ford I schließlich die Fließbandmontage. Die Idee hierzu, so die Legende, war dem Amerikaner im Chicagoer Schlachthof angesichts der Hängebahnen für Rinderhälften eingefallen. Die Anzahl der im Dreischichtbetrieb gefertigten Fahrzeuge verdoppelte sich schlagartig auf 200.000 Exemplare. Fast zeitgleich erhöhte Henry Ford I den durchschnittlichen Tagesverdienst seiner Beschäftigten von 2,30 auf fünf Dollar. Das Model T blieb für viele weitere Jahre Verkaufsschlager und beherrschte nicht nur in den USA – wo jeder zweite Pkw ein Ford war – das Straßenbild. Auch in Europa setzte sich die Blechliesel bald durch. Die meisten wurden in Schwarz ausgeliefert, weil diese Farbe besonders schnell trocknete. Daraufhin wurde Henry Ford I der berühmte Satz „You can have it in any color as long as it’s black“ („Sie können ihn in jeder Farbe haben, sofern es Schwarz ist“) zugeschrieben.

1925 wurde die Ford Motor Company Berlin gegründet. Um Importzölle zu umgehen, richtete das Unternehmen 1926 im Westhafen der Hauptstadt eine Montageproduktion ein, wo bis 1931 pro Tag etwa 50 T-Modelle aus importierten Einzelteilen montiert wurden. Dann wechselte Ford nach Köln-Niehl. Und ein neues Kapitel der Unternehmensgeschichte begann.

Bild: FORD






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