Die rasante Entwicklung im Welthandel hat bei den deutschen Seehäfen in den vergangenen Jahren zu einem außergewöhnlichen Aufschwung beim Umschlag von Gütern geführt.
Dem umweltfreundlichen Verkehrsträger Schiene kommt bei der Verteilung der Waren eine Schlüsselfunktion zu. Der Schienengüterverkehr ist in Deutschland im Zeitraum 2003 bis 2007 von rund 85 auf über 114 Milliarden Tonnenkilometer gewachsen. Verkehrsexperten rechnen von heute bis 2015 mit einer Verdopplung des Aufkommens beim Schienengüterverkehr aus den Häfen.
„Diese Entwicklung hat Konsequenzen für die Schieneninfrastruktur in ganz Deutschland und insbesondere auf den Hauptabfuhrstrecken des Güterverkehrs, darunter die großen Nord-Süd-Achsen und die Transitstrecken Richtung Polen und Tschechien“, sagte DB-Infrastrukturvorstand Stefan Garber bei der IHK in Dresden im Rahmen der Veranstaltung „Schienengüterverkehr – Perspektiven für die Wirtschaft in Sachsen.
Mit Verweis auf den stetig zunehmenden Verkehr von und nach Tschechien ergänzte der Hauptgeschäftsführer der IHK Dresden, Dr. Detlef Hamann: „Damit Sachsen die Position als Top-Wirtschaftsstandort weiter behaupten kann, ist eine gut ausgebaute Infrastruktur unabdingbar. Im Fokus stehen dabei die Strecken von den Häfen an Nord- und Ostsee in Richtung Tschechien, deren Kapazitätsgrenze teilweise schon heute erreicht wird.“
„Die prognostizierte Zunahme an Güterzügen ist mit der vorhandenen Infrastruktur kaum zu bewältigen“, bestätigt Garber. Zur Umsetzung der Maßnahmen des Bundesverkehrswegeplanes wären jährlich mindestens zwölf Milliarden Euro für Straße, Schiene und Wasserstraße notwendig.
Um die Eisenbahninfrastruktur in Sachsen zu stärken, hat die Deutsche Bahn AG in den Jahren 2003-2007 rund zwei Milliarden Euro investiert, bis 2012 ist aktuell die Investition von weiteren 1,4 Milliarden Euro geplant.