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Sicherung archäologischer Funde vor dem Bau der Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle im Saalekreis

11 Dez 2008 [09:59h]    





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Auf der Querfurter Platte im Saalekreis beginnt im kommenden Jahr der erste Streckenbauabschnitt für die Neubaustrecke Erfurt–Halle.

Zuvor jedoch werden durch das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt seit September die auf so genannten Verdachtsflächen vermuteten archäologischen Schätze aus dem künftigen Baufeld geborgen. Diese etwa 11 Millionen Euro teuren Arbeiten umfassen einen 22 Kilometer langen Abschnitt vom Unstruttal bis an die Saale-Elster-Aue nahe Halle/S. und dauern voraussichtlich bis zum Jahr 2010. Die Arbeiten erfolgen planmäßig entsprechend des im Planfeststellungsbeschluss festgelegten Baurechts und waren europaweit von der Deutschen Bahn AG ausgeschrieben worden. Über 100 Mitarbeiter der beauftragten ansässigen Firma untersuchen hier etwa 130 Hektar Fläche. Nach bisher achtwöchigen Grabungen konnten erste bemerkenswerte Ergebnisse vorgestellt werden. Sie belegen eine kontinuierliche Besiedlung des Gebietes seit dem Ende der Steinzeit. Hervorzuheben ist die Bestattung einer Frau aus schnurkeramischer Zeit mit Funden von Bernsteinperlen, Muschelpailetten und durchlochten Tierzähnen.

Derzeit werden vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt bedeutende Zeugnisse unserer Vorfahren im Umfeld der Bauwerke Bibratunnel (6,5 km), Unstruttalbrücke (2.668 m), Osterbergtunnel (2.082 m) Stöbnitztalbrücke (297m) sowie auf der freien Strecke gesichert. Die ersten Grabungen im Zuge des Eisenbahn-Neubaus erfolgten bereits 1994.

Im Bauabschnitt Querfurter Platte sind momentan fertig gestellt: Zwei Straßenüberführungen über die künftige Eisenbahnstrecke im Zuge der Kreisstraße zwischen Delitz am Berge und Bündorf sowie des Wirtschaftsweges zwischen Barnstedt und Oechlitz. Im Bau befindet sich die 297 Meter lange Stöbnitztalbrücke.

Gegenwärtig konzentriert sich Im Gesamtprojekt Nürnberg–Berlin der Bau auf die über 200 km langen Neubaustrecken Ebensfeld–Erfurt sowie Erfurt–Leipzig/Halle. Ein 23 Kilometer langer Abschnitt zwischen Leipzig und Halle ist in Betrieb und ein etwa 40 Kilometer langer Abschnitt zwischen Ilmenau und Erfurt einschließlich von acht Talbrücken mit einer Gesamtlänge von 3.740 Metern sowie drei Tunneln mit einer Gesamtlänge von 3.187 Metern im Rohbau fertig gestellt. Im Bau befinden sich derzeit sieben Tunnel und zwölf Talbrücken. Die Gesamtinbetriebnahme ist für 2017 vorgesehen.






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