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Durchschlag Süd beim Tunnel Bleßberg in Thüringen

25 Juni 2008 [12:15h]    





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Mit einer traditionellen Zeremonie erfolgte am 24. Juni der Durchschlag für den ersten Abschnitt des insgesamt 8.3 km langen Bleßbergtunnels der Neubaustrecke Ebensfeld – Erfurt. Tunnelpatin Iris Gleicke (MdB) begrüßte nach einer Sprengung die Mineure am geöffneten Südportal des Tunnels.

Grüße überbrachten auch Roland Richwien, Thüringer Staatssekretär für Bau, Landesentwicklung und Medien, und Gerold Brehm, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für den Freistaat Thüringen, die seitens der Politik und der Bahn weiterhin einen zügigen Baufortschritt wünschten. Begonnen hatten die Arbeiten im Herzen des Thüringer Waldes vor zweieinhalb Jahren mit einem so genannten Zwischenangriffsstollen, der seitlich einen Kilometer in den Berg zur eigentlichen Tunnelröhre führt. Von hier aus erfolgt der Vortrieb in Richtung Nord und Süd. In Richtung Norden laufen derzeit noch die Arbeiten.

Der Bleßbergtunnel wird mit exakt  8.314 Metern der Längste von 22 Tunneln der Neubaustrecke sein. Die tiefste Stelle des Tunnels befindet sich mit 330 Metern unter dem Gipfel des Bleßbergs, 235 Meter sind es noch unter dem Rennsteig-Wanderweg. Die Fertigstellung des ersten 4,6 km langen Abschnitts mit 70 Millionen Euro Investition ist für 2009 vorgesehen. Der Bau des Bleßbergtunnels erfolgt im Sprengvortrieb in den drei Ebenen Kalotte, Strosse und Sohle mit einer folgenden Sicherung des Gebirges durch Stahlgitterbögen, auf die Spritzbeton aufgebracht wird. Abschließend wird eine wasserdichte Innenschale aus Beton eingefügt. Der Querschnitt von 126 Quadratmetern entspricht der Giebelfläche eines Einfamilienhauses. Mit einer Million Kubikmeter Ausbruchmassen wird die vorhandene Landschaft modelliert.

Wie erwartet anspruchsvoll erwies sich das Durchfahren der geologischen Formation der Fränkischen Störung, die den Thüringer Wald im Süden abschließt. Entsprechend der Vorhersagen stießen die Bauleute auf Hohlräume, so etwa 250 Meter vor dem Durchschlag auf eine Karsthöhle mit Tropfsteinformationen und 60 Meter davor auf einen kleineren, stark verbrochenen Hohlraum. Bewährt habe sich die schnelle Zusammenarbeit vor Ort, hoben die Vertreter von Bahn, Behörden und Firmen hervor, damit die Arbeiten weitergehen und gleichzeitig die Funde bewahrt werden konnten.

Der Bleßbergtunnel ist Teil des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit Nr. 8, der Neu- und Ausbaustrecke Nürnberg – Erfurt – Leipzig/Halle – Berlin. Diese Strecke soll in Verbindung mit der fertig gestellten Neu- und Ausbaustrecke München-Nürnberg die Fahrzeit von München nach Berlin auf etwa vier Stunden verkürzen. Die Inbetriebnahme des Gesamtprojektes ist für 2017 vorgesehen.






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