Bei Deggendorf kreuzen sich die internationale Wasserstraße der Donau und die Bahnstrecke Landshut –Bayerisch Eisenstein. Bereits im Jahr 1877 wurde die Eisenbahnbrücke über die Donau gebaut, jetzt wird sie rund 15 Meter stromaufwärts in neuer Lage errichtet und sowohl in ihrer lichten Weite als auch in ihrer lichten Höhe den heutigen Anforderungen der Schifffahrt angepasst.
Im Beisein von Vertretern aus Wirtschaft und Politik gaben gestern Anna Eder, Oberbürgermeisterin von Deggendorf, und Klaus-Dieter Josel, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für den Freistaat Bayern, mit einem symbolischen Spatenstich den Startschuss für den Brückenneubau. Für die Modernisierung der Infrastruktur über die Donau bei Deggendorf sollen rund 32 Millionen Euro bereitgestellt werden. Die Inbetriebnahme ist im Sommer 2010 geplant. Im Anschluss daran werden die alten Brücken zurückgebaut.
„Die Donaubrücke bei Deggendorf ist inzwischen über 130 Jahre alt, sanierungsbedürftig, und stellt für die Schifffahrt aufgrund des eingeschränkten Lichtraumes eine Engstelle dar. Mit dem Neubau der Brücke schaffen wir für den Schiffs- sowie für den Bahnverkehr eine moderne und leistungsfähige Infrastruktur. An dieser Stelle bedanke ich mich bei der Bundeswasserstraßen-verwaltung, dem Freistaat Bayern und der Stadt Deggendorf sowohl für das Engagement, dieses gemeinsame Projekt voran zu bringen als auch für die bereitgestellten finanziellen Mittel“, so Klaus-Dieter Josel beim Spatenstich.
Die neue Donaubrücke wird rund 3,80 Meter höher liegen als die bestehende Brücke. Der Überbau wird als Stahlfachwerkkonstruktion über fünf Brückenfelder ausgeführt. Für die Zwischenunterstützung des Überbaues sind insgesamt 4 Brückenpfeiler vorgesehen. Die maximale Stützweite beträgt 106 Meter. Die Durchfahrtshöhe wird von 4,30 Meter auf acht Meter erhöht (höchster schiffbarer Wasserstand). Durch die offenere Bauwerkskonstruktion wird auch der Hochwasserabfluss verbessert.
Der Bau der Brücke in neuer Lage erfordert auch die Verlegung der Bahntrasse auf einer Länge von rund zwei Kilometern und die Erneuerung von drei weiteren Brückenbauwerken: über die Staatsstraße 2074 (Hauptstraße), die Staatsstraße 2125 (Neusiedler Straße) sowie über einen Feldweg.