Bahn und Postbus sind das Rückgrat der Mobilität in Österreich. Gemeinsam mit dem Kriegsopfer- und Behindertenverband Österreich (KOBV) setzt die ÖBB-Postbus GmbH nun ein Signal für noch mehr barrierefreie Mobilität.
Alle 37.710 Postbus-Haltestellen in ganz Österreich werden von KOBV-Funktionären auf barrierefreie Zugänglichkeit getestet. Den Anfang machen landesweite Haltestellen-Checks in Niederösterreich. Die Testergebnisse werden den Ländern und Gemeinden zur Verfügung gestellt.
Barrierefreier Zugang zu allen Services ist ein wichtiges Anliegen des ÖBB-Konzerns. Um das zu erreichen, investieren die ÖBB laufend in Barrierefreiheit. In ländlichen Regionen ist der Postbus das Rückgrat der Mobilität. Gerade Senioren, aber auch Menschen mit Behinderung, nutzen in besonderem Maß die Mobilitätsangebote der ÖBB-Postbus GmbH. Im Interesse dieser Kundengruppen haben ÖBB-Holding und ÖBB-Postbus GmbH kürzlich gemeinsam mit dem Behindertenverband KOBV eine Initiative für mehr Barrierefreiheit in den Regionen gestartet.
Start in Niederösterreich
Funktionäre des KOBV werden in ganz Österreich die Zugänglichkeit aller 37.710 Postbus-Haltestellen für Rollstuhlfahrer und gehbehinderte Menschen sowie für Blinde und Sehbehinderte erheben. Angeleitet und unterstützt werden sie dabei von den Mitarbeiter/Innen der KOBV Servicestelle für berufliche Integration und Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen, einem Projekt gefördert durch das Bundessozialamt aus Mitteln der Beschäftigungsoffensive der österreichischen Bundesregierung (Behindertenmilliarde) für Menschen mit Behinderungen. Das ambitionierte Projekt wird in mehreren Stufen abgewickelt und insgesamt über einen Zeitraum von fünf Jahren laufen. Den Beginn machen Haltestellen-Checks in Niederösterreich. „Unsere Tester orientieren sich dabei an einem Leitfaden, der Kriterien für Barrierefreiheit erfasst. Es geht zum Beispiel darum, ob Gehsteigkanten abgeschrägt sind, ob die Haltestellen überdacht sind oder wegen Schotter-Belages nicht mit einem Rollstuhl befahrbar sind“, so Michael Svoboda, Präsident des KOBV.
Impuls für Barrierefreiheit in Städten und Gemeinden
Der Postbus ist in vielen Gemeinden der wichtigste Öffentliche Verkehrsanbieter. Damit ist aber auch hohe Verantwortung für die Mobilität vieler Kunden verbunden. Der Haltestellen-Check ist für die ÖBB-Postbus GmbH die logische Fortsetzung ihres bisherigen Engagements für Barrierefreiheit, wie Geschäftsführer Christian Eder erklärt. „Wir haben in den vergangenen Jahren in Barrierefreiheit investiert und allein im letzten Jahr 280 Niederflurbusse und Überlandbusse mit Hebeliften angeschafft. Diese Busse können von unseren Fahrgästen aber nur in Verbindung mit den entsprechenden barrierefreien Haltestellen optimal genutzt werden.“
Länder, Städte und Gemeinden sind für KOBV und ÖBB bei dieser Initiative wichtige Partner, denn die meisten Postbus-Haltestellen liegen auf Gemeinde- bzw. Landesgrundstücken. „Deshalb wollen wir die Ergebnisse der Haltestellen-Checks unseren Partnern in den Gemeinden und auf Landesebene präsentieren – und vielleicht auch gemeinsam Lösungen für mehr Barrierefreiheit erarbeiten“, so Reinhard Rodlauer, ÖBB-Konzernkoordinator für Barrierefreiheit. „Schließlich wollen wir alle den Menschen in ganz Österreich Mobilität ohne Barrieren ermöglichen.“
ÖBB: Umfassendes Engagement für Barrierefreiheit
Der ÖBB-Konzern investiert in allen Unternehmensbereichen in Barrierefreiheit: Bis 2015 sollen Bahnhöfe mit einer Frequenz von über 2.000 Reisenden pro Tag barrierefrei mit Liften und Blindenleitsystemen ausgestattet werden. Schon jetzt sind im Nahverkehr auf der Schiene täglich 2430 barrierefrei Züge unterwegs. In der ÖBB-Postbus GmbH sind 40% der Busflotte barrierefrei.
Als umfassender Mobilitätsdienstleister sorgt der ÖBB-Konzern österreichweit für die umweltfreundliche Beförderung von Personen und Gütern. Mit rund 43.000 MitarbeiterInnen und Gesamterträgen von 5,5 Mrd. EUR ist der ÖBB-Konzern ein wirtschaftlicher Impulsgeber des Landes. Im Jahr 2007 wurden von den ÖBB 447 Mio. Fahrgäste und 97 Mio. Tonnen Güter transportiert. Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.
KOBV – Der Behindertenverband
Der KOBV-Ö ist die Dachorganisation der in allen Bundesländern bestehenden Kriegsopfer- und Behindertenverbände. Diese sind ihrerseits in Bezirks- und Ortsgruppen gegliedert. Der KOBV-Ö und seine Landesverbände verfügen über fast 1.000 Ortsgruppen, in denen rund 8.500 ehrenamtliche Funktionärinnen und Funktionäre aus dem Kreis der Kriegsopfer und Behinderten tätig sind und zählt rund 80.000 Mitglieder. Die Vereinstätigkeit des KOBV erstreckt sich von der Einflussnahme auf Gesetzgebung und Vollziehung auf Bundes- und Länderebene zur Wahrung und Förderung der Interessen der Kriegsopfer und Behinderten über die Mitarbeit in öffentlichen und privatrechtlichen Gremien des Bundes, der Länder, der Selbstverwaltung, etc., bis zur Beratung und Information der Mitglieder, insbesondere in Sozialrechtsangelegenheiten und kostenlosen Vertretung vor Ämtern, Behörden und Sozialgerichten.